Funktion des Magnastat Lötkolbens

Abgeschrieben von Alexander Sachs BFST Quelle: Firma Weller

 

   

Magnastat-System: Regelprinzip

 

Die mit der Lötspitze fest verbundene Metallkappe ist der Temperaturfühler dieses Systems, der Magnastat. Er ist ferromagnetisch, d.h. zieht wie Eisen einen Magneten an. Die Zahl auf dieser Kappe ist die Kodierung für die Regeltemperatur. Wird diese Temperatur beim Aufziehen erreicht, so verliert der Magnastat schlagartig seine ferromagnetischen Eigenschaften. Der Physiker spricht hier vom Curie-Effekt. Bei Unterschreitung der Regeltemperatur kippt der Magnastat wieder in den ferromagnetischen Zustand zurück. Dieses Kippverhalten des Magnastaten ist sehr stabil. Es findet also keine heimliche Temperaturverschiebung oder Leistungsverlust statt. Da die Regeltemperaturen von Magnastat zu Magnastat in sehr engen Toleranzen gehalten werden können, ist mit einer konstanten Temperatur über die gesamte Gerätesteuerung und Jahrzehnte zu rechnen.

Die Werte des Magnastaten werden an den Schalter übertragen. Dieser ist im Prinzip so aufgebaut, dass ein Dauermagnet seine durch den Magnastaten verursachte Eigenbewegung über seine Schubstange auf eine Kontaktbrücke überträgt und somit den Heizstrom ein- und ausschalten. Der Schalter ist hermetisch abgeschlossen. Da der Magnastat ein Teil der Lötspitze ist, wird der Energieverlust, der durch Abstrahlung oder beim Löten entsteht, exakt nachgeschoben. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist, dass beim Auswechseln der Spitze die Heizung total ausgeschaltet ist. Der Heizkörper kann also bei fehlender Spitze nicht ausbrennen.

 

Weller Lötkolben Typ 21021

 

Schaltplan von BFST B 05 Schüler Röscher

 

Die Schalttemperaturen sind:5 = 260°C     6 = 310°C    7 = 370°C    8 = 425°C

Störungen von außen können nur auf den Schalter einwirken. Daher sind folgende Regeln zu beachten:

Kolbenablage nicht aus eisenähnlichem Material (am besten Original-Ablage von Cooper verwenden). Heizkörper keinem Wechselfeld aussetzen oder unmittelbar an Eisen entlang führen. Dies kann das Regelsystem blockieren.

 

Vorteile der Niederspannung

 

Kompakte Heizkörperbauweise durch geringe Isolationsstärken, daher geringer  Wärmeübergangswiderstand zur Lötspitze (ca. 1/3 der konventionellen Bauweise). Dies ergibt schnelle Aufheizzeit und schnelle Wärmenachschub beim Löten. Einsatz von hitzebeständigen Silikon-Kautschuk-Zuleitungen.

Aufbau

Durch den kompakten Aufbau des Heizkörpers, die Anordnung der Lötspitze und des Regelsystems ergeben sich geringe Abstrahlverluste. Daher kann die Lötspitze mit einem geringen Leistungsnachschub von ca. 17 Watt auf Löttemperatur von 370°C gehalten werden. Die restlichen 33 Watt bilden die Leistungsreserve und werden beim Löten von der Regelung sofort nachgeschoben. Daher ersetzen diese Lötstationen konventionelle Lötkolben mit      100 Watt Leistung ohne weiteres und arbeiten mit der Handlichkeit eines 15 Watt-Lötkolbens.

 

 


Abbildung Regelverhalten
 

Vorteile des geregelten Lötkolbens gegenüber ungeregelten Lötkolben:

 

1. Kurze Aufheizzeit

2. Konstante Temperatur (unabhängig von Netzschwankungen o. ä.).

3. Schneller Energienachschub bei Last ergibt keinen Temperatureinbruch.

4. Kompakte Bauweise

 

 

 

Die Weller „Longlife“-Lötspitze

 

 

 

Die Lötspitzen sind aus hochwertigem Elektrolytkupfer, das beste Material für Wärmeleitung und Energiespeicherung. Blankes Kupfer verzundert sehr schnell und wird außerdem vom heißen Zinn und Flussmittel aufgelöst (auch vom kupferhaltigen Zinn). Unsere Longlife-Spitzen sind gegen diesen Verschleiß durch galvanische Veredelung versiegelt. Nickel, Eisen und Chromschichten garantieren überdurchschnittliche Standzeiten und sind leicht und einfach verzinnbar.  

 

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