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Inbetriebnahme
Einleitung
Hier steht eine Beschreibung des Pollin Bausatzes
AVR-NET-IO. Best.Nr. 810 058 (oder als aufgebautes Fertigmodul, Best.Nr. 810
073)
Eine Liste von Features:
Ethernet-Platine mit ATMega32 und Netzwerkcontroller ENC28J60. Die Platine
verfügt über 8 digitale Ausgänge, 4 digitale und 4 ADC-Eingänge, welche alle
über einen Netzwerkanschluss (TCP/IP) abgerufen bzw. geschaltet werden können.
Technische Daten:
- Betriebsspannung 9 V AC/DC
- Stromaufnahme ca. 190 mA
- 8 digitale Ausgänge (0/5 V) [PC0-PC7 an J3]
- 4 digitale Eingänge (0/5 V) [PA0-PA3 an J3]
- 4 ADC-Eingänge (10 Bit) [PA4-PA7 an Schraubklemmen]
- LCD-Anschluss (HD44780 komp. Controller nötig) [PD2-7,PB0,PB3 an EXT]
- ENC28J60
-
ATmega32 Mikrocontroller
Maße (LxBxH): 108x76x22 mm.
Hardware
AVR-NET-IO (links) mit zusätzlicher SUB-D Anschlussplatine (rechts,
nicht im Lieferumfang). Ebenso ist zusätzlich ein nicht im Lieferumfang
enthaltener kleiner Kühlkörper auf einem der Spannungsregler montiert und
die Schraubklemmen sind nicht wie vorgesehen angereiht.
Die Schaltung des AVR-NET-IO ist recht einfach:
- Ein ATmega32 Mikrocontroller enthält die gesamte Software
- Ein ENC28J60 Ethernet-Controller für das Senden und Empfangen von Ethernet
Frames (MAC und PHY Ethernet Layer) ist über
SPI mit dem
ATmega32 verbunden
- Ein Ethernet RJ-45 MagJack TRJ 0011 BA NL von
Trxcom mit eingebautem Übertrager und Anzeige-LEDs am ENC28J60.
- Ein MAX232 für die serielle Schnittstelle
- Zwei Spannungsregler, 5 V und 3,3 V
- "Hühnerfutter"
Fast alle I/O Pins des ATmega32 sind irgendwo auf Anschlüssen herausgeführt.
Entweder auf dem SUB-D Stecker, dem EXT oder ISP Wannensteckern oder den blauen
Anschlussklemmen. Eine Schutzbeschaltung gibt es nicht.
Die blauen Anschlussklemmen haben eine Nut und eine Feder mit denen man sie
zusammenstecken kann, dadurch ist das Anlöten wesentlich leichter und sie stehen
auch sauber in der Reihe (nicht wie auf dem Foto; die Anschlussklemmen lassen
sich sauber durch einen Steg zusammenstecken).
Erweiterungsplatine
Seit Januar 2010 gibt es auch eine Erweiterungsplatine.
Add-on für AVR-NET-IO-Board Best.Nr. 810 112
Diese Platine erweitert das NET-IO um:
- SD-Karten-Slot über SPI
- Display über PCF 8574
- Infrarot
- RFM12 Funkmodul (nicht
im Lieferumfang enthalten)
Ausserdem soll es die 3.3V Versorgung der Hauptplatine verbessern. Dazu
sollte man einen 4,7 kOhm Widerstand parallel zu R2 schalten. Sonst beträgt die
Ausgangsspannung nur ca. 2,8V. (Tipp aus dem u.g. Thread im Forum)
Um bei einem Neuaufbau parallele Widerstände zu vermeiden, sollten folgende
Änderungen auf dem Addon-Board gemacht werden:
- R2 1,5K ersetzen mit 2K
- R3 1,8K ersetzen mit 3,3K
- R19 470K ersetzen zu 470Ohm
- Q1 BC548 ersetzen durch BC327 oder BC328 (Hauptsache PNP! und mehr als
100mA)
Stand Feb. 2011: R2 wird mit 2k2 und R3 wird mit 3k6 ausgeliefert. Somit
werden die 3,3 V richtig erzeugt. R19 hat 470 Ohm.
Der ISP-Anschluß ist nicht vollständig durchgeschleift, es besteht keine
Verbindung der RESET-Leitung zwischen ISP und ISP1 (Abhilfe: Drahtbrücke
einlöten,
Quelle).
Erste Erfahrungsberichte im Forum
http://www.mikrocontroller.net/topic/161354
Hardware-Umbauten & -Verbesserungen
- Kühlkörper auf dem 7805
- MAX232 nach anfänglicher Konfiguration nicht bestücken um Strom zu sparen
oder um zwei weitere I/O-Pins zu gewinnen
- 10µF-Elkos für MAX232N (C14-C17) durch 1µF ersetzen. Eine 10µF-Version für
den MAX232 gibt es nicht. Die 10µF-Elkos können auch Ursache einer nicht
funktionierenden RS232 sein.
- Die IC-Fassungen aus "Pollins Resterampe" durch Fassungen mit gedrehten
Kontakten ersetzen.
- Netz LED nicht bestücken oder größere Widerstände einlöten um Strom
zu sparen
- Vorwiderstände der Ethernet-LEDs größer machen (z. B. verdoppeln) um Strom
zu sparen
- Linear-Spannungsregler ersetzen
- Kondensator an AREF-Pin des ATmega32 (ATmega32 Datenblatt) (100nF gegen
Masse)
- Kondensator an den RESET-Pin des ATmega32 (Atmel
Application Note AVR042: AVR Hardware Design Considerations) Wenn man
diese Quelle genauer liest, ist das aber eher unnötig. - Kondensator bei
selbstbau-ISP empfehlenswert.
- Umbau auf 3,3 V:
- Ersatz der Spannungsregler durch einen einzigen 3,3 V Regler
- Anpassen (verkleinern) des LED-Vorwiderstands R3 für 3,3 Volt Betrieb
- Reduktion der Taktfrequenz (Austausch von Q2) auf den bei 3,3V erlaubten
Bereich des ATmega32 ( ATmega32(L) 3.3V /8.0 Mhz Takt )
- Ersatz des MAX232 durch einen MAX3232
5V Stromversorgung über USB Kabel, ohne 5 V Spannungsregler und
Gleichrichterdioden, Vorsicht: kein Verpolungsschutz!
- ATmega32 vom ENC28J60 takten (OSC2)
- Betrieb mit Gleichspannung:
- Dioden D2 und D5 durch Drahtbrücken ersetzen, D1 und D4 nicht bestücken
(komplette Entfernung des Brückengleichrichters, beinhaltet Verlust des
Verpolungsschutzes)
- Diode D2 bestücken, D5 durch Drahtbrücke ersetzen, D1 und D4 nicht
bestücken (Brückengleichrichter durch Verpolungsschutze ersetzen)
- ??? Ist dies nicht kontraproduktiv? Bei mir wurde durch D2-Bestückung
die Eingangsspannung von ca. 5,2 V am LM317T auf ca. 4,6 V gedrückt, so
dass am ENC28J60 nur ca. 2,6 V ankamen (außerhalb der lt. Datenblatt "Operating
voltage range of 3.14V to 3.45V"). Man müsste also ein geregeltes Netzteil
mit ca. 5,5 V anschließen um 5 und 3,3 V zu erzielen. Dann lieber den
Verpolungsschutz durch andere Maßnahmen sicherstellen.
- Beim Betrieb von USB beachten, dass USB-Spezifikation keinesfalls 5V
garantiert, sondern Spannung bis runter 4.4V erlaubt und dann u.U. durch den
LM317 nicht mehr genügend Spannung am ENC anliegt. Das äußert sich so, dass
zwar der Atmega einwandfrei funktioniert, die Ethernet-Kommunikation aber
nicht oder nur sehr sporadisch.
- Ersatz des ATmega32 durch einen ATmega644 mit mehr FLASH-Speicher.