Die Bereler Tracht

Pastor Meier berichtet 1774 auch über die Kleidung: „Die Mannspersonen tragen des Sonntags blaue Kleider und Kamsöler, davon letzteres ein Futterhemd genant wird, des Alltags linnene Rökke oder Kittel, die sie Kumjakken nennen, auch kurze Kamsöler, wie unser Nachtkamsöler, die bei ihnen Karizdinger heißen.


"Tante Himstedt" in alter Tracht. 
Foto um 1920
Original Rita Becker geb. Vasterling

Die Frauenspersonen trage kurzschößige Wämser und rote futtertuchene Rökke des Werktags, des Sonntags insgemein schwarze Wämser und Rökke, weil schwarz die Berelsche Leibfarbe ist und sie in der schwarzen Tracht einen großen Teil der Ehrbarkeit setzen“.  W. Flechsig nimmt an, dass hier im Bezug auf die Männerkleider ein Schreibfehler vorliegt, dass sich das „Futterhemd auf die blauen Kleider und nicht auf die Kamsöler bezieht“ Quelle: Flechsig VII S.61 Mit dem aus dem Französischen stammenden Kamisol (Camisol) bezeichnete man im 18. Jahrhundert das Selbe wie mit dem älteren deutschen Wort Wams, eine kurze Jacke mit oder ohne Ärmel, eine Art Ärmel-weste. Ein Futterhemd war „eine Männeroberbekleidung aus gefüttertem Stoff, meist wohl Leinen in Kittelartigem Schnitt“  Bericht von: Meyer, Johann Ludwig Severus * 16.02.1735 Reppner  + 27.06.1793 Berel  29 1/2 Jahr Pastor in Berel


Bisher das einzige Foto einer Bereler Tracht durch den aufgefundenen Text von Pastor Meyer 1774 belegbar.

Als Kind habe ich um 1960 noch einige ältere Frauen in dieser Kleidungsart gesehen. Ältere einheimische Frauen (ab 65 Jahre) trugen damals nur schwarz.

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