Iuse Lebensteit

 

Wo schön is woll de Lebensteit,

wenn alles wie am Schnäere geiht,

denn kör nich gleik von Grausigkeit.

 

Un denke dran un sei gescheut,

dat Leben gifft Gelegenheit,

meist datt te maken, watt dek freut;

de Teit is kort, un hille kummt de Ewigkeit.

 

Stah up, wenn frue de Hahnens kreit;

De ersten Voggels zaghaft zwitschert,

un leise, leise overt Holt, die Morgenwind heroberweiht;

denn hörste im Busch dat Leben knistern.

 

Un kummt denn mal de Maienteit,

wenn t greunt und bläemet weit und breit;

denk ok an dek, nimm dek ne Maid,

dat ist det Lebens Kostbarkeit.

 

Sei nich säe dumm und denk hast Teit;

De Leive ist det Lebens Würze.

Deveel davon, deit keinen leid,

bist diu erst dot, is se nist mehr nütze.

 

Un denk nich dran, wo täte dein Leben;

Davon is keiner olt e worden.

De Herrgott hat et dek e geben;

Watt Besseres gifft nich täe vorordnen.

 

Sist diu erst up ´er Rentnerbank,

sei janich träerirch, dat mak´t krank;

denn all dat, wat säe hübsch und blank,

vorbei geiht an der ruhigen Bank,

was dek vorgönnt in deinen Leben, sei niu defree;

der Jugend war nicht mehr ´geben.

 

Ewald Bock

entnommen aus „Nachrichten aus dem Pfarrverband“ Januar 1975  Seite 15

Unsere Lebenszeit

 

Wie schön ist wohl die Lebenszeit,

wenn alles wie am Schürchen geht,

denn rede nicht gleich von Grausigkeit.

 

Und denke dran und sei gescheut,

das Leben gibt Gelegenheit,

meist das zu tun machen, was dich freut;

die zeit ist kurz, und schnell kommt die Ewigkeit.

 

Steh auf, wenn früh der Hahn kraht;

Die ersten Vögel zaghaft zwitschern,

und leise, leise übers Holz, der Morgenwind herüberweht;

dann hörste im Busch das Leben knistern.

 

Und kommt denn mal die Maienzeit,

wenn es grünt und blüht weit und breit;

denk auch an dich, nimm dir ein Mädchen,

das ist des Lebens Kostbarkeit.

 

Sei nicht so dumm und denk du hast Zeit;

Dein Leib ist des Lebens Würze.

Zuviel davon, tut keinen leid,

bist du erst tot, ist er zu nichts mehr nütze.

 

Und denk nicht dran, wo täte dein Leben;

Davon ist keiner alt geworden.

Der Herrgott hat es dir gegeben.

Was Besseres gibt es nicht zu verordnen.

 

Sitzt du erst auf der Rentnerbank,

sei ja nicht traurig, dass macht krank;

denn all das, was hübsch und blank,

geht vorbei an der ruhigen Bank,

was dich vergönnt in deinem Leben, sei nun zufrieden;

die Jugend wird es nicht mehr geben.

 

Ewald Bock

entnommen aus „Nachrichten aus dem Pfarrverband“ Januar 1975  Seite 15

 

zurueck zu Gedichte aus Berel
home