Das alte Jahr zu Ende geht

 

Das alte Jahr zu Ende geht,

ein rauher Wind von Norden weht,

wenn die Kerze wieder strahlend brennt

und die Sterne leuchten im Advent,

dann wird das Herz so weit, so weit

und man denkt an Liebe und Leid

das Jahr, es brachte alles beid.

 

Der Sonnenschein so selten ist

Jeder nur von Energieproblem nun spricht,

so selbstverständlich ist die mollige Wärme nicht:

was wird, wenn der Abstellhahn wird einmal dicht?

So schlimm wird es wohl nicht gleich werden

Irgendwie muß es ja wieder weitergehn auf Erden!

Dann hocken wir zusammen beim Kerzenschein

und sprechen von der guten alten Zeit.

 

Die Jugend voller Hoffnung und Wünsche ist,

das war früher so und noch heute so ist,

Wir alle müssen uns bescheiden

Dann wird man alle die Menschen beneiden,

die so der Zukunft ins Auge sehn,

dann wird die Welt noch lange bestehn.

Wir wollen voller Stolz auf Kinder und Enkel schauen

Und auf die Hilfe von Oben bauen.

 

Wenn wir abends die Kinder mit den Laternen sehen

Und die Sterne am dunklen Himmel stehen,

dann denken wir zurück, was uns das Jahr gebracht,

was wir falsch, und was wir richtig gemacht.

 

Und wieder naht die „Stille Nacht“

Mit seiner weißen glitzernden Pracht.

Und die arme, dunkle Welt

Wird von einem Licht erhellt!

Denn in Bethlehem in dem kleinen Stall

legt das Heil der Menschen all.

Möge dies Licht in die Welt rein dringen

Und die Menschheit froher stimmen!

 

Hinter der Mauer ist soviel Leid,

denn das arme Deutschland wurde geteilt.

Nach dem Frieden sehnt sich manches Herz

Und vergessen möchten so viele den Schmerz.

Möge die Welt für den Frieden eintreten

und nicht vergessen das Arbeiten und Beten!

Möge das Unheil abgewendet werden,

das den Menschen drohet auf Erden.

Wenn die Weihnachts- und Sylvesterglocken erklingen,

soll ein Hauch von Liebe uns durchdringen!

 

Gott möge uns Gesundheit und Zufriedenheit geben,

denn es soll Frieden werden auf Erden.

 

Wilma Bock
entnommen aus „Nachrichten aus dem Pfarrverband“ Dezember 1974  Seite 18

zurueck zu Gedichte aus Berel
home