Bürgerinitiative redet mit bei der Standortfrage

Erste Annäherung im Nordasseler Streit um geplante Hühnermastanlage.  Von Thomas Saalfeld

NORDASSEL. Nach dreistündigen Gesprächen haben die Betreiber der künftigen Hühnermastanlage und die Mitglieder der Bürgerinitiative zufrieden den Verhandlungstisch verlassen.

"Das waren konstruktive Gespräche, die wir fortsetzen werden", fasst Christian Söchtig zusammen. Der Nordasseler will gemeinsam mit dem Burgdorfer Martin Friedrichs eine Hühnermastfarm errichten und betreiben (die SZ berichtete).

Ähnlich zufrieden äußerten sich von der Bürgerinitiative Hans Frejek, Bodo Dannenberg und Erhard Bernhauser. "Wir haben Einsicht in alle Unterlagen gehabt. Die beiden Landwirte haben uns zugesichert, dass sie keinen Bauantrag stellen werden, ohne dass mit unserer Initiative über den Standort gesprochen worden ist", teilt Initiativen-Sprecher Bernhauser mit.

Nach einer ersten Bauberatung im Dezember haben Söchtig und Friedrichs zusammen mit Mitgliedern des Ortsrates Ende Februar Gespräche mit den Fachabteilungen des Landkreises als Genehmigungsbehörde geführt. "Gemeinsam mit dem Ortsrat wollen wir einen geeigneten Standort suchen. Vielleicht lassen sich auch Grundstücke tauschen", schlägt Bernhauser vor. Der Sprecher der Initiative ist froh, dass nach anfangs tiefen Gräben sich eine Annäherung zwischen beiden Seiten abzeichnet.

Vorsichtig sagt Söchtig: "Wir suchen Alternativstandorte, sofern es technisch machbar ist." Dies ist offenbar ein Verweis auf die Kosten, denn weit entfernt liegende Strom- und Wasserleitungen würden das Projekt verteuern. Söchtig hat einige Hühnermastbetriebe in Coppenbrügge im Kreis Hameln-Pyrmont besucht. Dort werde seit Jahren ähnlich intensiv Tiermast betrieben wie in der Region Weser-Ems.

"Vor Sommer 2010 werden wir keine Hühner mästen. Doch jetzt ist die Zeit günstig für Investitionen, so dass wir uns gemeinsam um eine baldige Lösung bemühen sollten", sagt Söchtig.

Er verweist auf das Baugenehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz. Dies sehe vor, dass nach erfolgter Baugenehmigung im Falle von Gesetzesänderungen diese von den Betreibern umgesetzt werden müssen. Und die Pilotanlage im Landkreis Wolfenbüttel erfreue sich eines besonders gründlichen Verfahrens.

Samstag, 14.03.2009
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