Schützenfest 1914  

Pastor Hoffmeister zum Schützenfestnachweis in Berel
Pastor Hoffmeister - 1914 kommentiert Pastor Kühne:

Pastor Kühne suchte ihnen klarzumachen, dass da nur von Dienstfreiheit die Rede sei und diese sei keine Freiheit von der Kirche. Kurz, die gingen ganz verwegen fort, ließen sich gleich durch die Fiedlers nach dem Bereler Ries spielen, hauten sich Riesbäume ab, was verboten war, und zogen unter Vespergeläut und Betglockenschlag unter Musik nach Behrend Meyer's Hause.(1992 Sonnemanns Garten in der Waldstraße)  Am heiligen Abend vor Johannis fingen sie an zu saufen und zu tanzen bis in die Nacht hinein. Am Festtag nach dem Nachmittagsgottesdienst wurde wieder bis in die Nacht damit fortgefahren, und so noch etliche Tage.

Das Edikt des hochfürstlichen Konsistorici, dass an den Sonn- und Festtagen solche unheilige Moral nicht sollte verübt werden, stand für sie nicht geschrieben.  

Bei dem Sommerfest, das zur Zeit des Chronikschreibers gefeiert wurde, herrschte noch die Sitte, dass am Morgen des Festes eine Deputation der Knechte den Pastor um Erlaubnis zum Feiern des Festes bat. Am Nachmittag zog die erwachsene Jugend im Zuge, voran die Musik und der Peias (Narr) mit der Pritsche durch das Dorf. Auf die angesehensten Bauern brachte man auf ihren Höfen ein Hoch aus, ebenso auf dem Pfarrhof dem Pastor, worauf dieser das Hoch erwiderte und mit dem Geldgeschenk dankte. Das Fest nahm dann im Bereler Ries seinen Fortgang.  

28.06.1914 einem Sonntag, das letzte Schützenfest vor dem 1. Weltkrieg  Der Landwirt Heinrich Bolm verlas auf dem Zelt im Bereler Ries beim Schützenfest die Nachricht von der Ermordung des Österreichischen Thronfolgers Erzherzog Ferdinand in Sarajevo.                            Quelle: Heinrich Löhr

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