Exerziert wurde in 4 er Reihen jeder mit einem Gewehr. Die
entsprechenden Kommandos erschallten. - Das Gewehr über! Still gestanden! In
Gruppen rechts schwenkt! Marsch!
u.s.w. -
Vor 1930 kam eine Notverordnung
es durfte nur noch in 3 er Reihen marschiert werden. Protestmärsche sollten
verboten werden, die Reichswehr bekam eine andere Exerzierordnung.
Wenn man sich vor dem Umzug traf wurde schon mal auf Apfelbäume
geschossen nach dem Motto: "Wei weit tripst du?" - un he schot up den Appelbom drup.
"Wie
weit trifftst du?" - und er schoss auf den Apfelbaum drauf.
Darüber hat sich niemand aufgeregt. Es ging damals also viel freier
zu, bis vor 1928 die Mitführung des Schlosses verboten wurde.
Am Sonntag waren die Pferde mit im Umzug. Diese mussten sich erst mal
an die Gewehre und deren Geräusch gewöhnen, z.B.: beim Kommando "Gewehr Über!" Da gingen schon
einzelne Pferde hoch.
Am Montag den zweiten Schützenfesttag blieben die Pferde zu Hause.
Die Gewehre gab man bei der Garderobenfrau ab, die standen dann in der
Hutabnahme.
Ohne Jahr: Albert Sievers sen. und Heinrich Möller als schneidige
ehemalige 1. Weltkriegssoldaten liehen sich erstmals Uniformen für den Oberst
und den Adjutanten aus.
Quelle: Heinz Bosse
Der alte Schießstand sah folgendermaßen aus:
1928 wurde der Schießstand unter Leitung des Vorsitzenden Carl
Burgdorf gebaut. Gerade in der schweren Zeit wurde durch den persönlichen
Einsatz vieler Kameraden ein festes "Zuhause" geschaffen.
Damals wurden die Fenster aufgemacht, und aus den Fenstern heraus geschossen. In der Deckung waren 2 Schützen, die mit Kellen die Ringzahl und Richtung anzeigten. Die Schussweite betrug bis ca. 1939 100 m. Die Munitionsherstellung ging etwa folgendermaßen vor sich. Kinder sammelten die selbst verschossenen Kugeln. Das Blei wurde wieder umgeschmolzen. Die Hülse wurde wiederverwendet und mit einem neuen Zündhütchen und Pulver versehen und das Geschoss montiert.
Um 1928 Ein Foto zeigt Herbert Burgdorf s Vater Herbert als Oberst und
Fritz Pauleweit von Nordassel als Adjutant. Der Pferdekarussellbesitzer Pape
steht rechts, das Karussell wurde von den Jugendlichen auf dem Bild durch
Aufspringen auf das Brett mit abgebremst. Als "Bremser" von links nach
rechts Heinrich Peters, Werner Meier, Otto Kasten aus Kl. Himstedt als
Schmiedelehrling, Otto Haars, Fritz Pauleweit der Adjutant, Heinrich Wolters,
Gustav Hoffmeister, Herbert Burgdorf als Oberst, Walter ... war bei Sonnemann
"Fliegenpilz" genannt, Willi Vasterling, Richard Geldmacher, Heinrich
Ulrich aus Nettlingen Schusterlehrling bei Hartmann, Pferdekarussellbesitzer
Pape. Wenn man auf die Schuhe achtet, muss es vorher auch mal geregnet haben.
Original
von Richard Geldmacher
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