Der Bereler Trank

 

Geschichte des Berler Trank`s:

Der Heiltrank war im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Wundheilmittel, heute ist er kam noch bekannt und wird auch nur noch ganz selten hergestellt. Wer Durst hat, soll ihn nicht trinken (bitterer Geschmack wegen Wundkraut und Brennessel); für den, der offene Wunden, die nicht heilen, ist er sehr gut. Die mit ihm behandelten Geschwüre schließen sich von innen zuerst, außerdem treibt er alle Unreinlichkeiten, ja sogar Granatsplitter nach draußen.

Alle Kräuter wachsen im Bereler Ries. Der daraus gekochte Trank, der auf Anraten des französischen Rittmeisters zusammengestellt um ihn selbst damit heilen zu können. Der Bauer Feustel holte die Pflanzen aus dem Wald und bereitete sie auf Anweisung des Rittmeisters zu. Der Bauer selbst litt an offenen Beinen und es war ihn lange Zeit, trotz aller Mittel, nicht gelungen, die Wunden zu schließen. Der Franzose sann nach, wie er dem Bauer, dem er ja zu Dank verpflichtet war am besten helfen könne. Tags darauf ging er mit ihn wie schon oft, durch Feld und Wald; dabei entdeckte er und machte seinen Wohltäter darauf aufmerksam, dass die Kräuter, die er ihm jetzt aussuche, seinen kranken Beinen gut tun könnten. Es waren die Bestandteile des Bereler Trankes.

Die grünen Pflanzen werden zuerst getrocknet, dann gekocht und Feustel musste morgens, mittags und abends eine Tasse trinken. Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit heilten seine Beine. Dieser für die damalige Zeit große Heilerfolg machte die nähere und auch weitere Umgebung aufmerksam. Die Ärzte hielten diese Methode für Kurfuscherei, und es kam zum Prozess: Vor dem Amtsgericht Salder standen sich Ärzte und Trankhersteller gegenüber. Herr Feustel hatte eine Probe ganz fein zerkleinerte Kräuter in seinen Tabacksbeutel geschüttet und zeigte diese auf Verlangen dem Amtsrichter, der daraus nicht schlau werden konnte, denn eine Analyse, wie man sie heute macht, kannte man damals noch nicht. Die Beschwerde der Ärzte wurde damit abgewiesen.

Bestandteile des Bereler Tranks: 

  1. Die Brennessel,   (Urtica dioica)  ist eine hervorragende

 Stoffwechsel-Pflanze. „Königin unter den Heilpflanzen“. Vor allem als Frühjahrskur wirkt sie Wunder, indem sie all die Schlacken des Winters aus dem Körper ausspült. Man kann sie als Tee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Gut gewürzt und mit zusammen mit anderen Kräutern schmeckt das alles wunderbar und gibt frische Kräfte.

Außerdem macht sie sich getrocknet in Nieren-Blasen-Teemischungen sehr gut. Sie hilft auch gegen Rheumatismus und Gicht, weil sie die Giftstoffe aus dem Körper ausspült.

Die Brennnessel enthält als wirksame Bestandteile viel Vitamin C und Provitamin A, Caffeoyl-Chinasäuren, beispielsweise Caffeoyl-Äpfelsäure, Mineralsalze, besonders Calcium- und Kaliumsalze, Gerbstoffe wie Kiesel- und Ameisensäure, Magnesium, Eisen, Chlorophyll, Schleim, Acetylcholin, Wachs und ätherische Öle sowie biogene Amine wie Histamin und Serotonin als Bestandteil des Nesselgiftes“. 

 

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Brennnesseln
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/b-nessel.htm 

  1. Sinngrün = Immergrün,  lt. = Vinca minor

Als Heilpflanze wird das Immergrün nur selten eingesetzt, weil es in grossen Mengen etwas giftig ist. Die Schulmedizin hat aus den Wirkstoffen des Immergrüns jedoch ein Krebsmittel hergestellt.
adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend, tonisierend, Husten, Keuchhusten, Mandelentzündung, Verdauungsschwäche, Magenentzündung, Magenschwäche, Durchfall, Rheuma, Kreislaufprobleme, Herzschwäche, Bluthochdruck, Leukämie, Menstruations fördernd, Zahnschmerzen, Nasenbluten, Wunden, Furunkel
http://www.heilkraeuter.de/lexikon

 




  1. Gemeiner Sanikel, Sanikula europea oder Scharnikel

Wirkung Als Wundheilmittel stand die Pflanze bereits bei Paracelsus in hohem Ansehen; großes Lob erhält sie auch bei den Autoren der mittelalterlichen Kräuterbücher, wie Lonicerus, Bock und Matthiolus. Nach Lonicerus heilt das Wasser von Sanicula alle Wunden und innere wie auch äußerliche Verletzungen, ja, es ist seiner Ansicht nach "so heylsam / daß es auch fleysch im Hafen zusammen fügt / so mann die wurtzel darbei thut". Außerdem wirkt es blutstillend, mild abführend, schleimlösend, resolvierend. Die gleichen Indikationen geben Bock und Matthiolus an, die Sanicula namentlich bei "versehrter Lung" und zur Reinigung der Bronchien empfehlen.

 http://212.185.118.226/publlehrbuch/xml/24332437.xml
http://www.kraeuter-apotheke.net/sanikel.htm 

  1. Wundkraut, solidago anrea oder virguaria (gemeine Goldrute)

Wirkungen:
adstringierend, harntreibend, blutreinigend, entzündungshemmend, Blasenentzündungen,
Blähungen, Darmentzündung, Diabetes, Durchfall, Insektenstiche, Nierengriess und -Steine,  Nierenleiden,
Ödeme, Störungen der Harnabsonderung,  Wundheilung,
Rheuma,  Gicht, Wassersucht  http://www.heilkraeuter.de/lexikon

 

  1. Gänsefingerhut, Potentilla ansrina

Anwendungsgebiete: zur unterstützenden Behandlung unspezifischer Durchfallerkrankungen mit
krampfartigen Beschwerden, leichte Entzündungen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut, bei leichter spasmischer Dysmenorrhoe (krampfartig schmerzende Regelblutung). 2 Teelöffel Droge auf eine Tasse Aufguss. In Kombination mit Melisse und Pfefferminze bei Magen-Darm-Krämpfen zu empfehlen. Empfohlene Tagesdosis sind 4-6 g der Droge.  http://www.heilkraeuter.de/lexikon

 


  1. Origanum – Gemeiner Dost

Die Pflanze wirkt als Aufguss anregend auf das Nervensystem, leicht schmerzstillend, appetitanregend, magenstärkend und harntreibend sowie krampflösend bei krampfartigem Husten (Aufguss). Als Gewürz v.a. appetitanregend und verdauungsfördernd.
Äußerlich anwendbar zum Gurgeln bei Entzündungen des Halses und Rachens.
http://homepage.hispeed.ch/smidhart/origanum.htm

 

  1. Tanacetum vulgare, Gemeiner Rainfarn

Achtung!  Da der Rainfarn manchmal giftig ist, sollte man ihn besser nicht oder nur in geringer Dosis innerlich einsetzen. Es ist also Glücksache, ob man an einen ungiftigen oder einen giftigen Rainfarn gerät. Daher ist Vorsicht angeraten. http://www.heilkraeuter.de/lexikon/rainfarn.htm

Äußerlich

Äußerlich kann man den Rainfarn gegen stumpfe Verletzungen, wie Verzerrungen oder Quetschungen anwenden. Auch gegen Gelenkschmerzen soll der Rainfarn helfen. Dazu wendet man die Blüten oder das blühende Kraut des Rainfarns als Breiumschlag an.

  1. Asperula odorato, Gemeiner Waldmeister

beruhigend, blutreinigend, krampflösend, schweißtreibend,
Verdauungsbeschwerden, Blasensteine, Herzschwäche,
Kopfschmerzen, Migräne, nervöse Schlaflosigkeit, nervöse Unruhe, Nervenschmerzen, vermindert die Blutgerinnung,
Gefäßstärkend, Venenschwäche, Ödeme, Menstruations-beschwerden, Furunkel, Ekzeme, Schlecht heilende Wunden.
Der Haupteinsatzzweck des Waldmeisters ist die Nutzung als Tee oder in Teemischungen gegen Kopfschmerzen und Migräne. Er soll zur Blütezeit geerntet werden und getrocknet werden.
Zu hohe Dosierungen führen aber zu Kopfschmerzen. Neben der Teeanwendung wird er vor allem in Berel zu Waldmeisterbowle zum Maifest verarbeitet.
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/waldmeis.htm



  1. war nicht zu ermitteln.  

 

 

Zum ersten Mai wird gerne Maibowle aus Waldmeister zubereitet.  Dafür nimmt man den Waldmeister vor der Blütezeit, denn dann duftet er stärker.  Man nimmt eine Hand voll Waldmeister und lässt ihn anwelken.  Das angewelkte Waldmeistersträußchen hängt man in einen Liter Wein und lässt ihn zwei Stunden ziehen. Zwei Esslöffel Zucker werden in etwas heißem Wasser angerührt und dann in den angesetzten Wein gegeben. Am Schluss gießt man noch eine Flasche Sekt dazu.

Quellen:
1.Gerhard Hagemann´s Großvater fand das Rezept in einer Wand versteckt um 1900 wieder.  Nachbesitzer von Ass Nr. 75. 2008 gehört das Haus des Feustel der Familie Dieter Alpers.
2. Ewald Bock, Waldchronik 1975
3. http://www.heilkraeuter.de/lexikon/waldmeis.htm
4.  http://homepage.hispeed.ch/smidhart/origanum.htm
5. http://212.185.118.226/publlehrbuch/xml/24332437.xml
6. http://www.kraeuter-apotheke.net/sanikel.htm 
7. http://de.wikipedia.org/wiki/Brennnesseln

 

Der Bereler Trank am 24. + 25.05.2008:

1. Die Pharmazeutisch- Technische-Assistentin und  Diplom Grafikdesignerin Martina Kardatzke hat dazu eine Informationstafel erstellt.

2. Auf der Suche nach dem 9. Trankbestandteil stellen wir hier ihre Ergebnisse vor:

"Um die Diskussion anzuregen sind einige Kräuter aufgeführt, die heute noch im Bereler Ries wachsen und vom Indikationsgebiet Wundheilung" in Frage kommen. >>  Scharfgarbe, Schöllkraut, Ackerwinde, Ackerschachtelhalm, Tausendgüldenkraut,  Johanniskraut, Ehrenpreis, Odermennig, Ringelblume, Taubnessel, Kamillenblüten, Arnikablüten, Stiefmütterchenkraut, Bockshornsamen, Storchenschnabel, Blutweiderich, Wundklee, .....  wirken alle äußerlich bei entzündlichen Erkrankungen der Haut und schlecht heilenden Wunden."
3. Bei der 1200 Jahr Feier wird sie mit Susanne Sauskat auf einem Informationsstand dazu persönlich Fragen beantworten können.

 

 

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