Ausschnitt aus dem doppelten Grabenwerk (in braun).
Im Jahre 2013 wurde durch Mitglieder der Archäologischen
Arbeitsgemeinschaft Salzgitter e.V. in den
Gemarkungen von Burgdorf und Lesse ein neolithisches Grabenwerk entdeckt.
Zusammen mit der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg und unterstützt
durch die Endlager Konrad
Stiftungsgesellschaft mbH konnte im Frühjahr 2015 eine geomagnetische Prospektion des Fundplatzes
durchgeführt werden.
Die Hinweise zur Auffindung des Grabungswerkes, die Prospektionsergebnisse und
den derzeitigen
Wissensstand über neolithische Erdwerke im Braunschweiger Land möchten wir allen
Interessierten
mit diesem Vortrag vorstellen.
Archäologische Arbeitsgemeinschaft Salzgitter e.V.
Nienstedter Str. 1
38228 Salzgitter-Lesse
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FUNDMELDUNG: Erdwerk Berel - Lesse
Jungsteinzeit; Gemarkung Berel; Keine FStNr.
Samtgde. Baddeckenstedt, Landkreis Wolfenbüttel
Finder und Fundmelder: Gerwin Biallas, In den Hormorgen 11, 38272 Burgdorf/Berel
TK 25 3827 Lebenstedt West, Lage: GKK R von ca. 35 84 580 bis ca. 35 84 910
H von ca. 57 80 930 bis ca. 57 81 220
Abbildung: Luftbild im Internet veröffentlicht von Google-Maps, Aufnahmedatum 30.03.2011 (keine Literaturangaben) Hardcopy von Mai. 2017
Abbildung: Luftbild im Internet veröffentlicht von Google-Maps, Aufnahmedatum 30.03.2011 (keine Literaturangaben) Hardcopy von Nov. 2013
FUNDMELDUNG: Klopfstein, Kernstein, Silexabschläge
Jungsteinzeit; Gemarkung Berel ; Keine FStNr.
Samtgemeinde Baddeckenstedt, Landkreis Wolfenbüttel & Kreisfreie Stadt Salzgitter
Finder und Fundmelder: Gerwin Biallas, In den Hormorgen 11, 38272 Burgdorf/Berel
TK 25 3827 Lebenstedt West
Fundort: GKK Klopfstein: R ca. 35 84 600 / H ca. 57 81 200
Kernstein: R ca. 35 84 850 / H ca. 57 81 000
Silexabschläge: R ca. 35 84 830 / H ca. 57 81 000
(Keine Literaturangaben)
Fundverbleib: G. Biallas, Berel, später BLM
Im November 2013 konnte anhand von Luftbildern
der Internetplattform „Google-Maps“ in den Gemarkungen Berel (Landkreis
Wolfenbüttel) und Lesse
(Stadt Salzgitter) ein Erdwerk lokalisiert werden. Bei ersten Feldbegehungen,
die vorläufig nur am Außenrand des Erdwerkes im Bereich der verfüllten
Gräben stattfanden, konnte ein Klopfstein, ein Kernsteinrest und zwei kleinere
Silexartefakte geborgen werden. Der Kernstein sowie die beiden Abschläge
fanden sich im Süden, der Klopfstein im Nordwesten der Anlage.
Am Kernsteinrest aus grauem Silex sind die
Schlag- und Abbauflächen noch gut erkennbar. Er wurde wohl aufgegeben, als
keine brauchbaren Abschläge
mehr zu erwarten waren.
Die beiden kleineren Abschläge aus braunem Feuerstein, die möglicherweise Bruchstücke von größeren Artefakten sind, wurden an ihren Kanten teilweise retuschiert.
Der Klopfstein aus gelblich- hellbraunem
Feuerstein ist vollständig mit Schlagnarben bedeckt. Seine natürliche
Oberflächenstruktur und Ausgangsform
ist an keiner Stelle mehr erhalten. Die stark verrundete und
abgegriffen-vernarbte Form deutet darauf hin, dass der Stein lange Zeit in
Gebrauch war.
Klopfsteine aus Feuerstein dienten zur Herstellung von Felssteingeräten, zum
Aufrauen von Mahlsteinflächen oder z.B. zum Zerreiben von Pflanzenfasern
oder Farbpigmenten.
Ob die Funde dem Erdwerk zugeordnet werden
können, lässt sich noch nicht mit Bestimmtheit sagen, da die Feldbegehungen in
dieser Feldmarkt bisher
nur sehr selektiv (im Bereich der Gräben) stattgefunden haben und auch das
Erdwerk noch nicht näher untersucht werden konnte. Eine geomagnetische
Prospektion des Grabenwerks und weitere Feldbegehungen sind geplant.
Im Jahre 1997 wurde etwa 300m westlich des
Erdwerkes beim Ausbaggern des Sangebaches das Bruchstück eines Kratzers aus der
Jungsteinzeit/
Bronzezeit geborgen. Der Fund aus grau-braunem Feuerstein ist bislang
unveröffentlicht und soll in einer weiteren Fundmeldung vorgestellt werden.
FUNDMELDUNG: Kratzer aus Feuerstein
Jungsteinzeit/Bronzezeit; Gemarkung Berel; Keine FStNr.
Samtgemeinde Baddeckenstedt, Landkreis Wolfenbüttel
Finder und Fundmelder: Gerwin Biallas, In den Hormorgen 11, 38727 Burgdorf/Berel
TK 25 3827 Lebenstedt West
Fundort: GKK R ca. 35 84 325 / H ca. 57 81 250
(Keine Literaturangaben)
Fundverbleib: G. Biallas, Berel, später BLM
Im Jahre 1997 wurde in der Gemarkung Berel das
Bett des Sangebachs ausgebaggert, um einer zu starken Verlandung durch Erosion
und Pflanzenwuchs
entgegen zu wirken. Im Erdaushub konnte der Kratzer geborgen werden. Ob der
Feuerstein durch die nur leichte Strömung des Bachs an diese Stelle
transportiert wurde oder an der Fundstelle direkt aus dem Lössboden des Ufers
gewaschen bzw. gebaggert wurde, konnte nicht mehr festgestellt werden.
Das fast gleichmäßig D-förmige Stück ist an seiner halbrunden Kante vollständig
retuschiert. Der Kratzer wurde aus dem primären Abschlag eines Kernsteins
gefertigt, wobei die Rindenseite nur leicht überretuschiert wurde. Die hellgraue
Kortexfläche ist relativ rau und zeigt nur geringe Schleif- oder Bestoßspuren.
FUNDMELDUNG: Michelsberger
Rechteckbeil aus Grünschiefer
Jungsteinzeit; Gemarkung Nordassel; Keine FStNr.
Samtgemeinde Baddeckenstedt, Landkreis Wolfenbüttel
Finder und Fundmelder: Gerwin Biallas, In den Hormorgen 11, 38272 Burgdorf/Berel
TK 25 3827 Lebenstedt West
Fundort: GKK R ca. 35 81 050 / H ca. 57 79 850
(Keine Literaturangaben)
Fundverbleib: G. Biallas, Berel, später BLM
Bei dem Rechteckbeil handelt es sich um einen Einzelfund der bereits 1981 bei Feldarbeiten aufgelesen wurde. Mehrere Begehungen im Radius
von ca. 100m um die Fundstelle in den Jahren 1981 bis 1984 haben keine weiteren Funde oder Befunde ergeben.
Die Oberfläche des Beils aus Grünschiefer ist vollständig über schliffen. In der Breite verjüngt es sich zum Nacken hin sehr stark und zeigt am Ende
zwei größere Ausbrüche. Das Beil wird in unbeschädigtem Zustand etwa 3-8mm länger gewesen sein.
Ende August 2023 bis 15 Oktober wurde das Erdwerk an zwei ausgewählten Punkten mit 6 Mitarbeitern der UNI Wittenberg ausgegraben und danach wieder verfüllt. Bilder der Ausgrabung und Erkenntnisse werden nach Abschluss der Auswertung (um 2026-2027) veröffentlicht.