Ehrenmal 1. Weltkrieg 1914 - 1918
 

28.06.1914 einem Sonntag, das letzte Schützenfest vor dem 1. Weltkrieg. Der Landwirt Heinrich Bolm verlas auf dem Zelt im Bereler Ries beim Schützenfest die Nachricht von der Ermordung des Österreichischen Thronfolgers Erzherzog Ferdinand am 28.06.1914 in Sarajevo. Das Attentat in der bosnischen Hauptstadt löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte. Quelle: Wikipedia und Heinrich Löhr + 2009



Foto des Ehrenmal um 1948. Die Gedenksteine für die Gefallenen des 2. Weltkrieg sind noch nicht errichtet.

Das Ehrenmal wurde um 1922/24 auf dem (Parkplatz) Thieplatz für die Gefallenen des 1. Weltkrieges aufgestellt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden auch diese Gefallenen auf Einzel- Ehrenmalen in Form eines Haines aufgestellt. Es war damals eine Verkehrsinsel. Durch die enge Verkehrsführung wurde der Beschluss gefasst dies durch Verlegung des Ehrenmals zu ändern. Der Maurermeister Könnecker machte folgenden Vorschlag::
Das Ehrenmal dicht an die Straße als offenen Ehrenhain zu bringen, wurde nicht gewählt.

Um 1966/7 wurde vertraglich zwischen Kirchengemeinde und politischer Gemeinde die Auflagen des Umzugs beschlossen. Dazu gehört die Platz- und Straßenpflege (einschließlich Schneeräumung) durch die Gemeinde Berel. Rechtsnachfolger ist die Gemeinde Burgdorf. Die Einzeldenkmäler kamen in Kreisform auf den Friedhof vor der Kapelle rechts unter einen Baum. Diese Steine wurden mit der Schrift nach unten in die Erde gelassen und mit ca. 10 cm Erde überfüllt. Als Begründung wurde angegeben, das es nur ein Ehrenmal geben müsse und so nicht nur Wenige Blumensträuße zu Gedenktagen bekämen.
Diese Idee wurde von den Nachkommen der Gefallenen nicht umgesetzt. Zu Schützenfest und dem Volkstrauertag werden hier nun würdevoll Kränze abgelegt.
Der Bürgerverein Berel hat ab 2009 die verwitterte Schrift durch Reinigung und Nachmalung schrittweise leichter sichtbar gemacht.

9 Kurzgeschichten mit Bildern der Gefallenen des 1. Weltkriegs
 

Otto Becker          *02.09.1898  +10.04.1918 bei Arras Inf. Reg. 174
Karl Bock              *23.07.1894  +27.04.1917
Bethacourt Garde Reg. 5
Musketier; Karl Bock ruht auf der Kriegsgräberstätte in Asfeld (Frankreich) .
Endgrablage: Block 5 Grab 77

Wilhelm Bock
       *05.04.1889  +17.04.1916
vor Verdun Pionier Batt. 10
Heinrich Brunke
  *21.02.1877  +17.12.1914
bei Plaschenborele Ldw.Inf. Reg. 78
Gefreiter,  Heinrich Brunke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Langemark (Belgien) .
Endgrablage: Block B Grab 15511

Otto Brunke
          *14.04.1893  +17.06.1918
Bitburg Pionierkompanie 54 
Gefreiter; Otto Brunke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Parcy-et-Tigny (Frankreich) .
Endgrablage: Block 4 Grab 19

Ein Kriegsschicksal – 1. Weltkrieg 
18.08.1915 Kirchenbuch Berel 
Albert Feuerhahn 
*05.07.1888 +18.08.1915 Breslau Ersatzreservist der Landwehr Infanterie Regiment 7 5 Komp. 27 Jahre  Ersatzreservist ist in dem Herzoglichen Lazarett zu Breslau an den Folgen eines Kiefernschusses und an Herzschwäche gestorben. Vater: Schäfer August Feuerhahn. Mutter Johanne geb. Schmidt.

 

Albert Geldmacher Quelle Chronik Söhlde Pastor Bartheau 
*23.11.1890 Berel +13.07.1915 in Ryskowa Inf. Reg. 92

Aus Berel stammend hatte er sich nach Söhlde verheiratet. Er war Kreidemüller. Am 20.Septembber 1914 wurde er eingezogen und in Braunschweig ausgebildet. Am 26 Dezember rückte er aus ins Feld nach Frankreich. Ende April reist er auch Westgalizien und kam mit seinem Regiment zur Armee Mackensem. Er erhielt im Gefecht bei Buczyne an der Lubauzowka einen tödlichen Kopfschuss. "Die Compagnie verliert in ihm einen tapferen Kameraden". Er liegt auf dem Kirchhofe des Dorfes Ryskowa = Wola.

Hermann Geldmacher *12.02.1889 +24.08.1915 bei Raweruska Inf. Reg. 92

Für den Soldaten .....  Hoppe wurde noch kein Bild gefunden. Hoppe wohnte mit seiner Mutter bei Himstedt/ (heute Stefan Schulze in der Gatze 2).

Heinrich Kirchmann   *23.02.1888 +26.02.1915 in Argnonnen Gre. Battl.79

In heimatlicher Erde begraben   06.09.1918 Kirchenbuch Berel
Hermann Heinrich Kirchmann *23.02.1895 +06.09.1918 Lkr. Bernburg  Inf. Reg. 75 
Grenadier. Gestorben an einer im Kriege sich zugezogenen Krankheit im Reservelazarett zu Bernburg und nach erfolgter Überführung hier beerdigt.  Vater:  August Kirchmann Beruf Schweitzer, Mutter: Elisabeth geb. Ulrich.

Hermann Möller  *14.01.1898 +19.10.1917 bei Baschendälde Inf. Reg. 365
Heinrich Möhle   *10.07.1892 +21.06.1916 vor Verdun Jäger Battalion 10

Walter Vasterling

*14.04.1897 +04.10.1917 bei Langemark iFl Inf. Reg. 92

 

Gustav Vasterling

*21.09.1898 +21.03.1918 bei St. Quentin Inf., Reg. 36

 Er fehlt auf dem Ehrenmal und auf der Ehrentafel.

 

Den geliebten Sohn nach Berel geholt
14.03.1917 Kirchenbuch Berel

Joh. Heinrich Wilhelm Willecke
*31.05.1874 in Osterlinde Ldw. Inf. Reg.6 Landsturmmann ist an seiner im Kriege sich zugezogenen Lungenentzündung am +14.03.1917 bei Branowitschi im Lazarett zu gestorben und zunächst dort begraben. Nach erfolgter Ausgrabung ist seine Leiche hierher geschafft und beerdigt. Mutter Johanne Christine Elisabeth geb. Söchtig zu Burgdorf.
Heinrich Willecke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Burgdorf-Berel (Bundesrepublik Deutschland)
Endgrablage: Einzelgrab


August Wölk *08.02.1885 +vermisst an der Somme 29.09.1916
 
(auf der Ehrentafel in der Kirche und am Ehrenmal ist der 29.09. angegeben.)

 Friedrich Pape
Chronik Söhlde Pastor Bartheau

Fr. Pape war der Sohn des Arbeiters Pape und dessen Ehefrau geb. Sackmann in Berel. Sein Vater lebte in Wolfenbüttel und hatte 6 Söhne im Krieg. Drei sind gefallen, unter ihnen Friedrich kam 1903 als Knecht nach Söhlde. Von da aus erledigte er auch seine Militärzeit. Er war besonders als Müllerknecht tätig. Am 3. Mobilmachungstage eingezogen, zog er mit durch Belgien vor Paris. Er machte die Marneschlacht mit. Er kam dann auf 4 Monate nach La Bassee und Ypern. Von August 1915 bis Juli 1916 konnte er in Wünsdorf bei Zossen ausruhen. Am 21 Juli musste er nach Russland und lag lange an der kleinen Beresina, einem Nebenflusse der Njemen, östlich von Lida in der Nähe von Baktschi. Als er im Juli 1917 zum 3. Male hier auf Urlaub war, erzählte er, dass er seit Weihnachten keine Kartoffeln gegessen habe, im Winter sei es zu kalt gewesen und im Frühling hätte es zu viele Mücken gegeben. Er fühlte sich schwach und meinte, zwei Zentner Säcke könnte er nicht mehr tragen. Bis zum 1. November blieb er in Russland. Dann wurde er zum 3 Garderegiment versetzt. Er kam nach Frankreich in die Nähe von Cambrai. Dort machte er die Frühjahrsoffensive 1918 mit. Nach kurzer Pause musste er wieder mit vor. Am 14 Juli 1918 bekam seine Frau folgendes Schreiben: Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen den Tod ihres Mannes mitzuteilen. Er fiel am 11. Juni Nachmittags 04.30 Uhr, als er mit einer Meldung vom Bataillon zur Compagnie unterwegs war durch Granatsplitter, so dass der Tod sofort eintrat. Die Kompanie verliert in ihm einen der tüchtigsten und unerschrockenen Soldaten, einen lieben Kameraden, der auch in schwersten Stunden nicht seinen urwüchsigen Humor verlor und so uns Allen manch schweres leichter tragen half. Auch mich persönlich hat der Tod meines Meldeläufers schwer erschüttert. Beerdigt ist Ihr Mann auf dem Friedhof zu Bonnes oder Grisolles.

Friedrich hatte mit einem Kameraden zusammen eine Meldung zu überbringen sie kamen in ein Waldstück. Da machten die Franzosen einen Feuerüberfall in den Wald. Beide springen in ein Loch. In der Nähe platzte eine Granate. Ein Splitter traf ihn in den Rücken nach dem Herzen zu. Am anderen Morgen wurde seine Leiche geholt.

Hermann Willeke
Chronik Söhlde Pastor Bartheau

auch aus Berel stammend, dort am 27. Mai 1882 geboren. Er war hier verheiratet und lebte als ruhiger fleißiger Arbeiter. Am 04.August musste er sofort sich bei seiner Truppe stellen und gleich ins Feld und nach Belgien und Frankreich. Am 29 August wurde er durch Gewehrschuss am rechten Oberarm verwundet. Bald war die Wunde wieder heil. Im Juli 1915 ging es nach Russland. Dort wurde er am 16 September merkwürdigerweise wieder am rechten Oberarm verwundet, diesmal aber ernstlicher, weil der Knochen getroffen war. Er kam ins Städtische Krankenhaus nach Braunschweig. Dort blieb er noch ins Jahr 1916 hinein. Er kam dann als Wachtmann nach Duderstadt und seit August fand er Verwendung im Offiziersgefangenlager in Clausthal. Pfingsten war er zum letzten Male bei den Seinen. Am 01 Juni 1917 musste er wieder hinaus, dieses Mal nach Frankreich in die Gegend von Verdun. Dort lag er an der so stark umstrittene Höhe 304, die die Franzosen aus dem deutschen Verteidigungsgürtel herauszubrechen suchten. Hier traf ihn am 17.August nachmittags 02 Uhr die feindliche Granate, die ihn sofort zum Nichtwiederaufstehen zu Boden warf.

Sie starben an den Kriegsfolgen 

01.08.1923 Kirchenbuch Berel Reinhard Bock
                  Quelle: Vater: Wilhelm Bock und Witwe Anna Bock geb. Miehe
 *17.04.1886 Berel +01.08.1923 Berel    Reinhard Bock Arbeiter starb an den Krankheitsfolgen, die sich im Kriege zugezogenen hatte, durch das lange Verharren bei Feindbeschuss in den nassen Unterständen in Flandern. Tagelang standen sie in den bis 1 m tiefen Wasser.     

Heinrich Bartels Friseur aus Osterlinde zuletzt in Braunschweig
* 20.01.1892  + 02.04. 1919 
Vater: Gemeindediener Christian Bartels
Mutter: Sophie Konradine geb. Ehlers bisher in
Osterlinde seit 01.04.1919 in Berel
Heinrich Bartels ruht auf der Kriegsgräberstätte in Burgdorf-Berel (Bundesrepublik Deutschland). Endgrablage: Einzelgrab

Aufstellung von 4 Holzkreuzen
Quelle Walter und Ilse Bührich

Für die Erdbestattungen im 1. Weltkrieg in Berel hat der Kirchenvorstand auf Anraten von Wilhelm Hagemann 52 zwischen 1960 und 1970 die Steinkreuze wegreißen lassen. Die entfernten Grabsteine wurden oben im Wald im 1 weg links (Rehtränkenweg) abgelegt. Später wurden die Steinkreuze wegen dem ewigen Liegerecht wieder durch Holzkreuze ersetzt. Diese Holzkreuze waren verwittert und sind 2006 wieder neu aufgestellt.

Kriegsgefangene im  1. Weltkrieg in Berel
Einwohnermelderegister Berel

 Kwevepinski

Stanislaus

Arbeiter

ledig

11.4.1896

kath.

Polen

10.05.1917

20.09.1917

Braunschweig

Goblet

Leonard

Arbeiter

ledig

21.6.1898

kath.

Polen

10.05.1917

 

 

Okanciki?

Theodor

Arbeiter

ledig

5.5.1897

kath.

Polen

10.05.1917

22.10.1917

Burgdorf

Diebaert

Victor

Arbeiter

ledig

4.3.1898

kath.

Polen

10.05.1917

 

 

Sokotowski

Julian

Arbeiter

ledig

16.2.1897

kath.

Polen

10.05.1917

23.09.1917

Holzminden

Radzikowski

Otto 

Arbeiter

ledig

9.3.1897

kath.

Polen

10.05.1917

15.06.1917

Hannover

Alle arbeiteten bei Albert Bührig Ass Nr. 22 (Kreidewerk)

Die Gefallenen des zweiten Weltkriegs

Die Foto zeigt die in Berel geborenen Heimkehrer und Gefallenen. Auf dem Ehrenmal vor der Kirche in Berel, sind auch die Gefallenen der hier angekommenen Flüchtlinge und Heimatvertriebene mit aufgeführt.

Der Obelisk

Auf dem Obelisk nach Westen:

Helmut           Lehmann                                + 11.03.1940

Friedrich Wilh. Bense                                  + 02.05.1940

Otto                Uthe                                     + 08.08.1941              Foto vorh.

Josef               Lange                                   + 20.12.1941

Johannes        Müller                                    + 27.11.1942

Günter            Schiemann                             + 20.12.1942

Auf dem Obelisk nach Osten:

Otto                Hagemann                             + 01.01.1943

Heinrich         Bock                                      + 02.01.1943              Foto vorh.

Werner           Meyer                                    + 20.01.1943              Foto vorh.

Gustav            Lübeck                                   + 03.04.1943

Kurt                Spörle                                    + 14.11.1943

Fritz                Meyer                                    + 30.01.1944              Foto vorh.

Alfred             Pape                                       + 24.04.1944

Heinrich         Vasterling                                 + 10.05.1944              Foto vorh.

Otto                Weidner                                 + 21.05.1944

Gustav            Vasterling                              verm. 29.08.1944

Martin            Rother                                   + 30.09.1944

Christian        Eichelberg                             + 23.10.1944

Otto                Hoffmeister                           + 29.10.1944              Foto vorh.

Richard          Eisermann                             verm. 11.01.1945

Walter            Ludewig                                 verm. 06.02.1945

Friedrich         Worpus                                  verm. 22.02.1945

Friedrich         Giesa                                     + 26.03.1945

Paul                Hanke                                    + 26.04.1945

Wilhelm          Grabenhorst                          + 20.06.1945

Herbert          Hutschenreiter                      + 05.10.1945

Curt                Bührig                                    + 02.02.1946

Arthur             Schyla                                    + 06.02.1946

nicht auf dem Ehrenmal sind:
G.                    Bührig                                                                       Foto vorh.

K.                    Grussendorf                                                              Foto vorh.

 

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