Bereler
Kreidewerke
Stand 09.05.2020 von Eike Bock
1402 Pixel waagerecht. In Farbe umgeformt 2020
Lfd. Nr | Thema | Seite |
Von der Erdentstehung zur Kreide von Eike Bock | ||
1 | Von der Schulkreide zum Pflanzenschutzmittel von Ewald Bock | 1 |
1.1 | Die drei Kreidevorkommen in Deutschland von Ewald Bock | 2 |
1.2 | 1817 heiratet der Glaser Christoph Behrens nach Söhlde von Ewald Bock | 3 |
1.3 | Ideen des C. Behrens zur Verarbeitung von Kreide von Ewald Bock | 3 |
1.4 | Verarbeitung um 1975 von Ewald Bock | 3 |
1.5 | Einsatz von Kreide zu den verschiedenen Produkten von Ewald Bock | 3 |
1.6 | Kreideindustrie in Söhlde von Ewald Bock | 3 |
1.7 | Kreideabbau des Malermeister Wilhelm Stark aus Hildesheim in Berel | 4 |
1.8 | Kreidewerk des Landwirts Albert Bührig aus Berel von Ewald Bock | 5 |
2 | 2 Bilder zeigen Albert Bührig mit den Arbeitern von Rita Becker | 5 |
2.1 | Bei Schneefall als Rodelstrecke, Lore „sausen“ lassen von H.-J. Bettin, R. Jahnke | 6 |
2.2 | Schornstein wurde ca. 1960/61 gesprengt | 6 |
2.3 | Schon längst verschüttete Kreidekuhlen von Richard Uthe | 7 |
2.4 | Ergänzungen zu 1.7 von Richard Uthe > Stark, > Thürmer Kreidewerk | 7 |
2.5 | Die Kreideklippenspringer von Berel | 8 |
2.6 | Die Familie Jestel | 8 |
2.7 | Mord vor dem Kreidewerk -- 02.08.1975 Werner Keune wird erschossen. -- | 8 |
2.8 | Die Baufirma Loges aus Söhlde | 9 |
2.9 | 2 Luftbilder der Kreidewerke aus der Mühle in Söhlde | 9 |
2.10 | Die „Tiefe Kuhle“ und die Burg Steinbrück im „Hildesheimschen“ | 9 |
2.11 | Die Steinkuhle an der Südseite vom Ries. | 9 |
2.12 | Eine Kreidewerkgeschichte von Richard Uthe | 10 |
2.13 | Von dem Schlämmteichen in die Waschküche. von Reinhold Jahnke | 10 |
2.14 | Der Kreidewerkschlüssel und die Reinigung des Aufseherhäuschens v. R. Jahnke | 10 |
2.15 | 1995 Luftbild von Dieter Bock | 11 |
Foto von: Rita Becker geb. Vasterling Aufnahme um 1925 - 1930
Namen zu 1:Albert Vasterling sen. Fuß auf der Lore, 2. Kreidewerkbesitzer
Albert Bührig 3. Ehefrau Bührig, 4. (Christian?) Vasterling Ass Nr. 39.
Von
der Schulkreide zum Pflanzenschutzmittel
aus
Heimatbuch Wolfenbüttel 1980 von Ewald Bock
1.1 Da es in Deutschland nur drei
Kreidevorkommen gibt, Insel Rügen, in Schleswig Holstein und der Höhenzug von
Nettlingen über Berel, Söhlde und Woltwiesche.
Geologisch gehört die hier stehende Kreide zu den älteren
Kreiden und muss in Steinbrüchen ausgebeutet werden( im Gegensatz zu der jüngeren
Holsteiner Kreide, die erdiger Natur ist und mit Baggern abgebaut werden kann).
Kreide hat sich aus den Schalenresten mariner Kleinlebewelt gebildet, in der
Hauptsache aus den Kalkscheibchen und Amöben. Kreideindustrie bedeutet an sich
nur die Fabrikation, die als Urprodukt gewonnen Gesteine durch Schlämmen,
Mahlen und Stäuben zu Kreideerzeugnissen zu verarbeiten.
1.2 Dem Dorf Söhlde war die Entdeckung und
Verwertung der Kreide vorbehalten. Im Jahre 1817 heiratete der Glaser Christoph
Behrens aus Groß Lafferde in die Bocksche Land- und Gastwirtschaft in Söhlde
ein, der heute dort lebende Carl Behrens ist sein Urenkel. Beim Herrichten eines
seiner Ackerfelder am Söhlder Berge fand er Kalksteine, deren Oberfläche er
mit dem Taschenmesser abschaben und zu Glaserkitt verarbeiten konnte. Da nun der
Bocksche Hof zu gleicher Zeit einen Ausspann unterhielt, ist mit großer
Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass sich die Nachricht von den Kreidefunden
durch die Fuhrleute bald verbreitete und dass dadurch immer mehr Aufträge nach
Söhlde kamen.
1.3 Um größere Mengen in kürzerer Frist liefern zu
können, musste Christoph Behrens von der Taschenmessermethode abgehen und sich
etwas anderen einfallen lassen. Er baute zunächst ein durch Pferdekraft
getriebenes Stampfwerk und im Jahre 1820 eine Windmühle, deren Kraft er zum
Zerkleinern der Steine benutzte. Das eingebaute Stampfwerk verursachte aber
einen solchen Heidenlärm, dass eine Fortsetzung dieser Methode als unmöglich
betrachtet werden musste. Behrens dachte nach und entwarf immer wieder neue Pläne,
bis er endlich auf den sogenannten Kollergang kam, bei dem schwere mit Eisen
eingefasste Mühlsteine senkrecht stehend um eine Achse kreisten. Diese
Vorrichtung übernahm nicht nur besser die hier notwendige Arbeit, sondern
leitete immer mehr zu dem im Laufe der vervollkommnen Nasskollergang über.
1.4 Die Kreide wird in Steinbrüchen gebrochen,
früher in schwerer Handarbeit, heute durch Sprengung, dann wurde sie nass
gekollert, durch Absetzbottiche in Schlemmbecken geleitet, in denen die erdigen
Bestandteile und die nicht fein genug verkollerten Kreidesteinchen
herausgefiltert wurden. Bis zur Stechreife blieb die Kreide in diesem Becken,
danach ließ man sie in Kuchenform auf Steinplatten in Schuppen trocknen und auf
Horten hoch setzten, hier blieb sie einige Monate stehen. Erst in völlig
trockenem Zustande konnte sie gemahlen werden. Diese Herstellung gehört
allerdings der Vergangenheit an, heute wird das so gehandhabt: Im Steinbruch
wird gesprengt, das lose Material mit Schaufelladern auf LKW´s geladen, zum
Kreidewerk gefahren und in den Steinbrecher geschüttet, weiter geht es in die
Hammermühle, die vorverkleinert und in die Trockentrommel fördert, durch die
Perplexmühle wird die Kreide fein zerkleinert und durch einen Windsichter auf
die verschiedenen Körnungen zerlegt.
1.5 Kreide dient als Anstrichmittel, als Grundstoff für Farben,
als Füllstoff in der Gummiindustrie, für die Tapeten-, Papier-, Linoleum - und
chemische Industrie, in der Nahrungsmittelverarbeitung wird sie als Trennmittel
gebraucht. Rohkreide findet Verwendung zur Herstellung von Kitten, Dachpappe,
Steinholz, Kabel Teer und Seife und auch von Desinfektions- und
Pflanzenschutzmitteln.
1.6 Die Wiege der Kreidegewinnung, das Dorf Söhlde, heute
der Sitz einer Einheitsgemeinde, wird überragt von großen
Kreidefabrikationsanlagen; ein Strukturwandel wurde eingeleitet, alle kleineren
Fabriken haben sich zusammengeschlossen, um die moderne Technik besser ausnützen
zu können und rentable Arbeit zu leisten.
Aber an den anfangs erwähnten Kreidehöhenzug liegt nicht nur das Dorf Söhlde, sondern auch andere Orte wie Woltwiesche, Berel, Nordassel und Nettlingen. In Woltwiesche stehen heute noch die stillgelegten Anlagen eines großen Kreidewerkes der Fa. Hansen. In Nordassel und Nettlingen sind noch die ungenutzten Steinbrüche vorhanden, teils als Müllgruben verwertet.
Originalfoto Günther Jestel SZ-Gitter um 1965
1.7 Nur
in Berel wird an einer Stelle ausgebeutet, in einem Steinbruch, den der
Malermeister
Wilhelm Stark aus Hildesheim am 09.April 1920 mit
einer kleinen Fabrik direkt am Berel Ries angelegt hatte. Hildesheimer
Domkreidewerk nannte er sein Unternehmen, in dem nur Rohkreide und Mergel
hergestellt werden konnte und das am Südhang in unmittelbarer Nähe der höchsten
Stelle des Höhenzuges an der Landstraße nach Groß Himstedt lag. Im Jahre 1967
ist die kleine Fabrik, die zweimal den Besitzer wechselte, abgerissen, nur der
Steinbruch wird noch genutzt.
Gustav Thörner ( aus Osnabrück) und Bertha Thörner geb. Schröter ( aus Dresden) hatten in Osnabrück in der Spindelstrasse die Kittfabrik " Thürmer Kittfabrik" schon vor dem Krieg. "Thürmer" angelehnt und auch als Briefkopf an den Türmen der Stadtmauer von Osnabrück. Leinöl und Kreide wurden für den Kitt benötigt. Die Familie Blume/Böttger transportierte die
Kreide mit eigenen Gespannen. Frau Elisabeth Böttger geb. Blume erzählte
am Dorfabend 1999 von der Frau Thörner, die mit dicken goldenen Ketten
ihr auffiel. Als Gustav Thörner 1961 verstarb, bekam ( vielleicht schon früher) sein Sohn Wolfgang Thörner ( eine Tochter Ilse Thörner geb. 1922 gab es auch noch) die Fabrik, die später nach Hasbergen " umzog" und eher die Kunststoffrichtung einschlug. Diese Firma wurde in 1999 aus dem Handelsregister gelöscht. 30.09.2009 Der Pachtvertrag von Dieter Bock
mit der Firma OSBA Bau und Grundstücksgesellschaft GmbH,
Schmidt-Knobelsdorfer Str. 22 13581 Berlin Spandau endet durch den
Verkauf des Grundstücks an der Wasserverband Peine. Geschäftsführer am
11.08.2008 war Rolf Thörner. |
Die Kreidekuhle diente nach dem Werksabriss für viele Jahre noch der Kreidegewinnung. Am südlichen Ende des alten Loches wurde eine neue Fläche von Muttererde befreit und die Kreide Lastwagen aufgefahren. Danach pachtete die Firma Loges aus Söhlde die Grube um Gesteinsreste dort an der Ostseite abzuschütten. Die Genehmigung wurde erteilt um die Landesstraße zu sichern.
So um 2006 fuhr ein Bereler Jugendlicher zu
schnell durch die Kurve nach Himstedt, über den Graben über die Aufschüttung vor
der Steinkuhle in den Zaun, der ihn mit dem Auto wahrscheinlich auffing. Der
Schaden am Zaun ist seitdem immer noch zusehen.
(2010)
Wohnung Originalfoto Günther Jestel SZ-Gitter um 1965
Wilhelm Prönnecke sen. kletterte Ende des Krieges in
diesem Turm innen hoch.
1.8 An der Nordseite der Kuppe des Höhenzuges lag auf der
rechten Seite das Kreidewerk des Landwirts Albert Bührig aus Berel - heute eine
verfüllte Müllgrube - in den dreißiger Jahren sehr modern aufgebaut, und
obwohl der Besitzer sehr viel investiert hatte, musste es nach einigen Jahren
stillgelegt und bald darauf abgerissen werden, denn Bührig verstarb 1935,
nachdem sein erwachsener Sohn schon einige Jahre vorher das Zeitliche gesegnet
hatte. Der nachfolgende Pächter und die damalige Besitzerin Frau Ahrens,
Tochter des Albert Bührig, scheiterte an der hartnäckigen Weigerung des
angrenzenden Nachbarn, der nicht gewillt war von seinem Land für
Kreideausbeutung Flächen zu verkaufen. Damit war das Urteil gesprochen. Unter Führung
seines zu früh verstorbenen Besitzers wäre das moderne Werk in der Lage
gewesen, die seit Jahrzehnten anhaltende gewinnbringende Kreideförderung auch
in Berel fortzusetzen; das Werk bestand seit dem 3. Mai 1907.
von
Ewald Bock
2.0 2
Bilder von Rita Becker zeigen Albert Bührig mit den Arbeitern und
Familienmitgliedern im Kreidewerke. (Diese Bilder wurden offenbar zur
Inbetriebnahme des modernisierte Kreidewerks Anfang der 30 er Jahre
aufgenommen).
Quelle: Rita
Becker geb. Vasterling Aufnahme um Anfang 1930
Namen zu 1:Albert Vasterling sen.,
2. Kreidewerkbesitzer
Albert Bührig mit Bierglas beim Zuprosten.
In dieser Grube verunglückte ein Arbeiter aus
Himstedt. Hermann Kempe, Christian Kempe, Heinrich Vasterling, ......
arbeiteten in diesem Kreidewerk.
Quelle: Elisabeth Böttger
Diese Grube wurde ca. 1955 stillgelegt. Der
Vorarbeiter hieß Meyer und wohnte zuerst in Berel Specken Nr. 2. baute sich später
in Nettlingen ein Haus. (1998 dritte Haus rechts von Berel kommend).
2.1
Als
Kinder (um 1960) haben wir die Lorenstrecke bei Schneefall als Rodelstrecke
benutzt. Selten lag unten genug Schnee, da fuhren wir einfach auf der Kreide
weiter. Der Pächter Walter Laaß sen. verjagte uns, aber mehr passierte dann
auch nicht. Hans - Joachim Bettin erinnerte an das Lore sausen lassen. (Eine
unserer Kinderdummheiten) Man lies eine Lore ohne Sicherungsseil mit voller
Geschwindigkeit runter laufen, die sich dann oft unten überschlug, die Arbeiter
werden darüber wohl sehr geschimpft haben.
2.2
Der hohe
Schornstein wurde ca. 1960/61 gesprengt.
Als ca. 12 jähriger habe ich mit ca. 80 anderen aus Berel am Waldrand des
Bereler Ries die Sprengung beobachtet. Einem Knall folgte eine große Staubwolke
der Schornstein senkte sich vom Wald aus leicht nach rechts und zerschmetterte
am Boden. Jahrelang lagen die Trümmer
herum, die verfallenen Trockenhallen wie die in roter Ziegelbauweise gehaltene
Verladerampe wurde dann sporadisch immer weiter abgetragen.
Ca. 1962 erschien ein Mann bei uns zu Haus, der
meinem Vater diese Grube mit den Ruinen für 4900 DM anbot. Er lehnte damals ab,
mit der Begründung: Wat schall ek mit dem Loch. Das Loch wurde von den Lastern des Klärwerks aus Salzgitter
aufgefüllt. Ein hoher Zaum schützte vor auch Blicken, was wohl abgekippt
wurde. Nach Jahren entsetzlichen Gestanks war die Grube verfüllt. Die
Bodenqualität ist dadurch allerdings besser geworden.
2.3
Schon längst verschüttete Kreidekuhlen von
Richard Uthe
Das zweite linke
Loch direkt an der Straße nach Himstedt (hinter der Hügelkuppe) gehörte nach
Steinbrück. Direkt daneben stand ein Kalkofen und dahinter waren auch noch vier
Löcher.
2.4
Die
erste große Grube links Himstedt an der Waldecke gehörte Karl. Der beste Kunde
aus dem Westen kaufte das Kreidewerk. Da ein Landwirt aus Berel sein Land nicht
an die Firma ... verkaufen wollte, war die Lagerstätte in den .. 60 Jahren
erschöpft. Karl Kempe sen. musste bis zur Rente noch zwei Jahre woanders
arbeiten. Ein Schild mit der Aufschrift Thürmer
Kreidewerk hing bis zum Abriss 1967 an der Straßenseite.
Heinrich Himstedt arbeitete 1947 - 1957 in diesem
Werke, Karl Kempe sen. und sein Bruder .... Kempe, Julius Wesa, Willi Schäfer,
Heinrich Vasterling, (Stacho), Henneberg ein Verwandter von Karl war
Vorarbeiter, er wohnte bei Bührig/ heute Ling.
Originalfoto Günther Jestel SZ-Gitter um 1965
Otto Elzmann war Sprengmeister. Die Dynamitstangen
lagen in einem Bunker am Rand der Grube. Die weiß isolierten Stahldrähte
dienten uns Kindern zum Spielen und für Ersatz der Fahrradverdrahtung.
Quelle: Reinhold Wesa
Als Holzarbeiter sprengte Otto Elzmann die Stucken im
Wald, die ca. 20 Meter hoch flogen.
Familie Blume/Böttger transportierte fuhr die Kreide
mit eigenen Gespannen. Frau Elisabeth Böttger erzählte am Dorfabend 1999 von
der Frau Thürmer, die mit dicken goldenen Ketten, (Bullenketten)
und durch ihr überhebliches Getue auffiel.
2.5
Diese
Kreidekuhle hatten fast immer im Frühjahr einen grün - bläulich schimmernden
See, aber nur in wenigen Sommern befand
sich Wasser in der Grube. Nachdem die Arbeiter zu Hause waren, badeten viele
Jugendliche in diesem grünen Wasser. Georg Worpus und Peter Schlecht sprangen
die Bereler Kreidefelsen hinunter.
Auch Reinhold Jahnke erzählte dass er oben vom Rand hinein gesprungen ist (ca.
1959-1961)
Originalfoto hängt in der Söhlder Mühle Aufnahme ca. 1959 Bildausschnitt
2.6
Die
Familie Jestel aus Schlesien wohnte hier von Oktober 1956 bis 1964. Sie hatten
einen Garten mit Hecke angelegt. Die Hecke ist heute noch da, allerdings mehrere
Meter hoch. Die Trinkwasserversorgung war hier sehr ungünstig. Das Regenwasser
faulte in der Zisterne. Das Wasser zum Kochen musste aus dem Dorf hoch getragen
werden. Der Sohn Günther überließ mir 1996 drei Fotographien zur Reproduktion
und zur Veröffentlichung.
2.7
Nach der
Familie Jestel zog Familie Braunkohl in das Haus ein. Am 02.08.1975 wurde Werner
Keune aus Berel an einem Sommerabend mit einem Kleinkalibergewehr in die Brust
erschossen. Der Schuss wurde in Berel gehört, hinter dem Krankenwagen eilte die
Dorfjugend zum Schauplatz. Es war eine Eifersuchtstat, die den Falschen traf.
Am nächsten Tag stand diese Geschichte groß in der
Bild Zeitung. Ca. 1977 wurden die Gebäude abgerissen.
2.8
Einige
lagerten Müll hier ab. Die Baufirma Loges aus Söhlde hat die Genehmigung
Bauerde an die Böschung zur Straße anzuschütten. Das Land hinter der Grube
bearbeitet Dieter Bock.
2.9 Zwei
Luftbilder von 1959 der Kreidewerke
in Berel hängen in der Söhlder Mühle. Auf einem weiteren Bild ist Frau
Kaufmann aus Berel auf einem Erntewagen abgebildet.
Quelle: Hildegard Pape.
2.10 Die
„Tiefe Kuhle“ und die Burg Steinbrück im „Hildesheimschen“
Die Burg Steinbrück ist mit Kreidesteinen aus der
Bereler Tiefen Kuhle, die im Besitz
des Bischofs von Hildesheim war, aufgebaut worden. Diese „Tiefe Kuhle“ ist
von als ideale Geschicklichkeitsstrecke Bereler und Himstedter Kinder anzusehen.
Einfahre Wege zeugen von den Aktivitäten. Im Winter als Rodelstrecke gebraucht.
Hier stehen auch oft Erwachsene die den Jugendlichen, bei ihren Kunststücken,
zuschauen..
2.11 Die
Steinkuhle an der Südseite vom Ries.
Diese Steinkuhle diente als Baustofflager für die
Bereler Einwohner. Alte Häuser in Berel
sind oft auf Kreidesteinen gegründet worden. Der Baustoff der Bereler Kirche
kommt ebenfalls daher.
In der Jugendzeit meines Vater Hermann um 1910,
reichte die Steinkuhle noch bis an den jetzt existieren Graben heran. In meiner
Jugendzeit um 1960 wurde zweimal im Jahr pro Hof ein Anhänger voll Müll zur
Steinkuhle gebracht. In den 50er bis 70 er Jahren brachten Jugendliche mit Handwagen ihren Müll hierher. Auf
der Rückfahrt konnte man sich in den Handwagen setzen und mit Geschick bis ins
Dorf runter sich rollen lassen. Ein Auto kam Einen auf dieser Fahrt nur selten
entgegen.
Einige fuhren mit Ihren Trecker so dicht an den Rand
der Kuhle, das sie runterstützten. Ewald Bock mit seinem Lanz Bulldog. Der
Trecker lief unten noch. Walter Laaß sen. Henning Burgdorf ließ sich günstig
zwischen die Treckerteile fallen, und kam ebenfalls unverletzt unten an. Ganze
Scheunen und Wohnhäuser wurde dort abgelagert, wie Autoteile und
Waschmaschinen, ...
Mit der damals neuen Siedlung In den Hormorgen kamen
riesige Bodenaushubmengen in die Steinkuhle.
Die Disziplin, das Abgeschüttete in die Kuhle zu
schaufeln, war nicht immer gegeben, Karl Pommerehne später Heinrich Voges hatten
dann die Aufgabe aufzupassen und den Schutt über den Rand rein zu kippen, bis
es aus Umweltschutzgründen verboten wurde hier Schutt abzuladen. Zahlreiche
wochenlange Schwelbrände haben machen Eichenbalken wohl verzehrt. Das Wasser
der Feuerwehr lief unterirdisch an diesen Schwelbränden oft vorbei. Später
fuhr der Landkreis Wolfenbüttel Abraumerde auf die Müllkippe. Das Gelände
erhielt die bei der Gemeindeauflösung die Feldinteressentschaft, später (in
den 70 er Jahren) wurde es der Forst übertragen, die hier Kirschenbäume
anpflanzte.
2.12
Eine Kreidewerkgeschichte von
Richard Uthe
F. K. ein Ostpreuße, mit dem entsprechenden Dialekt,
wurde angesprochen, weil er mit Anderen, den Gespannführer aus Himstedt, von
den Bereler Kirschen getrennt hatte. Der Chef, ein Mann Namens Hoppe, stellte
die Kreidearbeiter zur Rede und mokierte sich über den Dialekt des F.K. - Lerne
erst mal richtig deutsch.- Als er zurückkam wollte F.K. ihn mit einen Stein vor
der Kopp schlagen, der Hoppe ließ die Pferde antraben und F.K. kam beinahe
unter die Räder.
F.K.
war Schweitzer bei Heinrich Löhr.
2.13 Von dem Schlämmteichen in die Waschküche.
von Reinhold
Jahnke
Adolf und
Erich Eichelberger, Reinhold Jahnke und ...? fuhren auf den zugefrorenen Bührigschen
Schlämmteichen ab und zu Schlittschuh. Herr Meyer war das bekannt. Er gab ihnen
auch Tipps wie: 2Fuert nur da wo Schnei druppe leigt." -Nur da
Schlittschuh laufen wo Schnee drauf lag.- Aber es passierte doch. Reinhold brach
in die Kreideschlämme ein. Die Beine eiskalt, nass und mit Kreideschlämme
mehr zu Klumpen erstarrt tappelt er nach Hause in die Waschküche. Irgendwann
waren die Beine sauber aber wie sah die Waschküche aus. Eine weitere Reinigung
jetzt des Raumes stand an.
2.14 Der Kreidewerkschlüssel und die Reinigung des
Aufseherhäuschens
von Reinhold Jahnke
Eines Tages hatte einer der Eichelberger Jungs den
Schlüssel des Büros. Bald war das Büro aufgeschlossen. Nach einer intensiven
Raumsichtung wurden auch die Probetüten gefunden. Irgendeiner warf die erste Tüte.
Der Erfolg war grandios, alles weis. Die Wurfschlacht nahm ihren Verlauf. Als
die „Munition“ verbraucht war zogen wir uns zurück. Am nächsten Morgen in
der Schule wusste der Lehrer Behrens bereits Bescheid. Er zeigte gleich auf
die „Richtigen“ wir wurden dazu verdonnert den Raum nach der Schule
zur Reinigen. Wir empfanden das als lästig aber gerecht. Uns wurde natürlich
mehrfach versichert „Ihr kommt hier erst raus wenn alles wieder sauber ist“,
und das bei dieser staubigen Kreide. Am Nachmittag war es dann geschafft. Vom
Kreidewerk aus kam keine andere Strafe aber zu Hause gab es erst mal Dresche.
(die Eichelberger wohnten damals in der alten Molkerei, in der Südstraße)
2.15 Luftbild von 1995
Nur Bodenverfärbungen erinnern an zwei alte Kreidewerkgruben > ein Bodendenkmal
ist entstand
Ausschnitt von 1995 mit Eintragungen