Urkunden von 808 - 1523
Stand 13.12.2008
8. Schriftliche Zeugnisse
Werentag
tradidit sancto Bonifacio XXX iugera in provincia Saxo(nie) cum silvis, pratis,
domibus et mancipiis et in P(ri)lohen aream unam.
(aus dem Jubiläumsvortrag von Frau Dr.
Kirsten Casemir vom 24.05.2008 übernommen).
Werentag stiftete dem Kl Fulda in der Provinz
Sachsen Tr.
AaO; Lüders: Fuldaer Mission S 68
Anmerkung 76 area ( und andere Güter). (P damals wie B).
Die
Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter ISBN
3-89534-483-4 sie kommt zu der Einschätzung, dass die Urkunde im 8
/ 9 Jahrhundert entstanden ist.
Fakten aus 2002 dazu waren:
Fakten die für den Ortsheimatpfleger 2008 hinzu kamen:
8.2 Überholte Namensdeutungen:
1.
Das bis zur Gegenwart gebrauchte nieder-, alt-, mittelhochdeutsche Löh,
loch, abgeschliffen in leg,
le el bedeutet
Gehölz, kleiner Wald, besonders im offenen Felde.
Es handelt sich um Orte, die in Wäldern angelegt
sind, nach denen sie benannt sind. Dr. Richard Andree, BS, 1901, 2.Auflage,
Vieweg Verlag.
2. Namensdeutungen: Pastor Ernst Bertheau Berel
= Berle= Berlah >> Wald des Bar
Barbecke
>> Bach des Bar
3. Wenn in Berel jemals Kelten gewohnt haben sollten,
gäbe es eine Erklärung aus dieser Sprache:
Ber
= ist ein Ausdruck für Wasser, Sumpf;
le
= stände für Gehölz.
?? Berel
= Eine Siedlung an einem sumpfigen Gehölz. ??
In Berel lebten aber keine Kelten. Man fand keine Scherbenfunde von Kelten. Also
nicht möglich.
4.
Bürgermeister Ewald Bock, Berel
Berel = Beritle
> breiter Wald,
Berit = Breit, le = Wald
Diese Version ist nicht
möglich, da Beritle ein untergegangener Ort bei Giesen war.
Aus
Anlass der 1200 Jahr Feier, am 24. und 25. Mai 2008 in Berel, fasste Frau Dr.
Kirstin Casemir ihre Forschungsergebnisse wie folgt zusammen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Festgemeinde
Berel gehört mit zu den am frühesten in einer Urkunde erwähnten Ortschaften des gesamten Landkreises Wolfenbüttel und ganz Niedersachsens. Der Ortsname ist erstmals in dem so genannten Codex Eberhardi belegt, einem von dem Mönch Eberhard im 12. Jahrhundert angelegten recht prachtvollen Buch für das Kloster Fulda. Leider kann ich Ihnen nur eine Schwarz-weiß-Kopie bieten. Im Original sieht der Text viel schöner aus, weil er farbig gestaltet ist. (An der bezeichneten Stelle finden Sie: Werentag tradidit sancto Bonifacio XXX iugera in provincia Saxo(nie) cum silvis, pratis, domibus et mancipiis et in P(ri)lohen aream unam.) (hier der Link zur schwarz-weiß Kopie) Der gesamte Codex ist über 400 Seiten stark und neben Berel werden im Kreis Wolfenbüttel sowie im Stadtgebiet Salzgitter noch die Orte Beddingen, das heute nicht mehr existierende Duringesrode (unbekannt im Kr. Wf), Engelstedt, Flachstöckheim, Flöthe, Gitter, das ehemals bei Gustedt gelegene Gruonstedt, Gustedt, Hallendorf, Sehlde und Thiede genannt. Dieser Mönch Eberhard schrieb – wie gesagt – seinen Codex im 12. Jahrhundert. Allerdings benutzte er deutlich ältere Vorlagen unterschiedlicher Art. Deshalb können sie eben nicht nur eine 800-Jahr-Feier begehen, sondern eine 1200-Jahr-Feier. Leider sind diese älteren Vorlagen nicht mehr erhalten und eine genaue Datierung lässt sich nicht mehr feststellen. Aus diesem Grund wird der Text summarisch mit 8./9. Jahrhundert angegeben. Insofern ist das Jahr 2008 als Feierdatum nicht eindeutig gesichert, aber sicher berechtigt, zumal der Ortsname Berel selbst für eine noch deutlich ältere Ortsgründung und Benennung spricht.
Bis auf den eben erwähnten ältesten Beleg nämlich lautet Berel in den Urkunden der folgenden Jahrhunderte immer Berle, die Form Berel erscheint erst in jüngerer Zeit, nämlich seit dem 17. Jahrhundert als zum Beispiel beim Ortsnamen Burgdorf, zu dessen Gemeinde Berel ja gehört, besteht der Name Berel nicht aus zwei Wörtern also im Falle von Burgdorf dem ersten Element Burg und dem zweiten Element –dorf. Burgdorf ist also als bei einer Burg gegründete Siedlung, errichtetes Dorf zu deuten. Bei Berel hingegen liegt ein von Namensforschern so genannter suffixaler Name vor. Diese Suffixe sind Elemente, Silben, die nicht als Wörter vorkommen, sondern an Wörter angehängt werden. Sie kennen das aus dem normalen Wortschatz, jemand, der backt, ist ein Bäcker. Das –er bei Bäcker ist ein solches Suffix. Ähnlich ist es bei –chen, -lich in Hündchen oder ehrlich. Diese Suffixe beziehen sich also auf das im vorderen Teil Bezeichnete. Eine Bedeutung für diese Suffixe kann man in aller Regel nicht angeben. Bei Namen ist es nun so, dass diese so genannten suffixalen Bildungen wesentlich älter sind als Ortsnamen des Typs Burgdorf oder Lebenstedt, die aus zwei Wörtern bestehen. Die Art, einen Ortsnamen mit einem Suffix zu bilden, kommt schon sehr früh außer gebrauch. Statt dessen werden dann Ortsnamen aus zwei Wörtern gebaut. Dieses Verfahren gibt es bis heute bei neuen Ortsgründungen. Und auch zur Zeit der ersten Erwähnung von Berel im 8./9. Jahrhundert dürfte die suffixale Bildungsweise längst außer Mode gekommen sein. Die Namensforschung geht davon aus, dass mit Suffixen gebildete Namen durchaus in die vorchristlichen Jahrhunderte zurückreichen. Eine genaue Datierung lässt sich jedoch nicht angeben, so dass für Berel nur festzuhalten bleibt, dass der Name und damit auch der Ort erheblich älter als 1200 Jahre ist. Das unterstützen ja auch die archäologischen Funde. Ab er aber 1500, 1700 oder 1949 Jahre alt ist, wird sich nie ermitteln lassen.
Was aber bedeutet der Name Berel?? Klar ist, dass im Namen ein Suffix, genauer ein –l-Suffix, wie auch bei Hohen- und Nordassel vorliegt. Im vorderen Teil ist ein Wort enthalten, das so nicht mehr im Deutschen existiert, wohl aber im älteren Englischen, nämlich aengl. bearo, mittelenglisch barou, die „Wald, Gehölz“ bedeuten. Nun haben hier keine Engländer gesiedelt. Vielmehr gab es das Wort auch bei den hier Lebenden, starb aber hier irgendwann aus, während es in England weiter benutzt wurde. Die Ortsnamen Hedeper und Oelber am weißen Wege enthalten dieses Wort ebenfalls, hier allerdings im zweiten Teil des Ortsnamens. Berel ist also ein Name für eine an oder in einem Wald liegende Stätte, was ja angesichts des Bereler Rieses auch wunderbar passt.
Spannend ist der Name Berel für einen Namensforscher darüber hinaus aus drei Gründen.
Erstens ist der Name Berel sehr alt und belegt das eben genannte Wald-Wort in Namen, was bedeutet, dass es ihn eben auch hier auf dem Kontinent gegeben haben muss.
Zweitens ist Berel mit einem schon oft erwähnten Suffix gebildet. Derartige Namen sind recht selten, weshalb man sich über jeden derartigen Namen freut.
Drittens gibt es meiner Kenntnis nach keinen einzigen weiteren Namen, der genauso lautet oder zu erklären ist. Damit besitzt Berel einen einzigartigen Namen.
Anmerkung:
1. Seit der römischen Kaiserzeit haben wir eine durch Bodenfunde nachgewiesene durchgehende Besiedlung bis Ende des 5 Jahrhunderts in Groß und Klein Berel gehabt.
2. Die Sachsen (und die Angeln) wanderten ab der Mitte des 5. Jahrhunderts nach England aus und gründeten dort ihre Grafschaften. Sie nahmen ihre Sprache mit, in der das alte Wald-Wort vorkam. Hier auf dem Kontinent ging dieses Wald-Wort bis auf unseren Dorfnamen verloren. Da Berel während der Völkerwanderung nicht aufgegeben wurde, geht der Name in die römische Kaiserzeit zurück.
3. Die stark zerscherbten Bodenfunde, die möglicherweise ins das 6. Jahrhundert datiert werden könnten, wurden aus dieser Unsicherheit heraus bisher nur als solche erwogen. Falls in Berel oder in Klein Berel noch gut erhaltene Bodenfunde aus dem 6. Jahrhundert gemacht werden könnten, würde auch aus sicht der Archäologen eine durchgehende Besiedlung vorliegen.
4. Wenn hier alle Einwohner im 6. Jahrhundert weggezogen sein sollten, und weil sie damals keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen konnten, wäre auch keine mündliche Namensweitergabe möglich gewesen und der Name P(ri?)lohen P(er?)lohen (Berle) wäre auf dem Kontinent damals ausgestorben.
5. Der Name Berle hat überlebt und reicht damit in die römische Kaiserzeit zurück. (1. Jahrhundert nach Christus)
Sprachliche Deutung des
Ortsnamens für Vahlen, Vahlem, Fahlen, Fahlem, Fahlt-Höfe, Vahlt-Höfe
neben verschiedenen Betrachtungen und Erwägungen wird folgendes als
möglich angesehen.
Altsächsische falu = „fahl, hell“ wird als möglich angesehen. Siehe Vahle,
Kr. Northeim
Literatur:
Dissertation von Kirstin Casemir, Dezember 2002 Philosophische Fakultät
der Georgia Augusta zu Göttingen veröffentlicht in: Die Ortsnamen des Landkreis
Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter ISSN 0436-1229 ISBN 3-89534-483-4
Berel Seite 87-90, Klein Berel Seite 90-91, Vahlen Seite 333 - 334
01-15.07.815 gründete Ludwig der Fromme das Bistum Hildesheim.
Dazu eine
beachtenswerte
Notiz Lüntzel´s, er sagt: „Viele und zahlreiche Latengenossenschaften bauten
das Land, und geistliche Stiftungen, besonders das Domkapitel, hatten die
Gerichtsbarkeit und bezogen Zins von den Unfreien. Es lässt sich dieser
Zustand, über den hinaus wir keinen anderen kennen, nicht wohl anders erklären,
als dass bei Gründung des Stiftes Hildesheim diesem jene fruchtbare Gegenden
zugeteilt sind (gemeint sind die Gegenden östlich von Hildesheim), was wieder
voraussetzt, dass die ursprünglichen Herrn jener Villicationen ( das sind
Vereinigungen von landbauender Bevölkerung in Abhängigkeit von den Grundherrn)
in dreiunddreißigjährigen Sachsenkriege umgekommen sind oder von Karl dem
Grossen in andere Gegenden versetzt sind, dass ferner bei der Teilung des
Kirchengutes zwischen Bischof und Domkapitel letzterem diese fruchtbaren Striche
zugewiesen sind und dass das Kapitel endlich das Ansiedeln der Ritter -
Geschlechter in seinem Bereiche verhindert hat“. Lüntzel kannte noch nicht
die Geschichte des Bistums Hildesheim von Bertram und andere neuere Arbeiten der
Art. Seine Bemerkungen muss in Einzelnen geändert werden.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau,
1930 Seite 7.
Gleich nach der Errichtung des Bistums Hildesheim fing sofort die
Missionierung in unserem Gebiet an. Der Bischof setzte Geistliche ein, die
besondere organisatorische Gaben hatten. Diese Geistlichen nebst ihren
Nachfolgern machten ihre Kirche nach und nach zu einer Mutterkirche von mehreren
in der nächsten Umgegend gegründeten Tochterkirchen. Mutter und Töchter
bildeten danach einen Bannus, den der Archidiacon beaufsichtigte. Durch die
Rekonstruktion von alten Pfarrwegen liegt der Schluss nahe, dass die
Missionierung von Sievershausen ihren Ursprung nahm.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau,
1930 Seite 9.
Von
Nettlingen und Berel (über Söhlde) führte ein Weg nach Sievershausen.
Nettlingen selber war ebenfalls ab... eine Archicidiacon-Kirche. Groß- und
Klein Himstedt, Hoheneggelsen, ...? gehörten dazu. (Karte einfügen)
Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth,
1965, Seite...?
In anderen
Sprachen gibt es ebenfalls den Namen Berel.
So gibt es eine
Stadt mit dem Namen Berel in Kasachstan an der Grenze zu China. Ca. 10.000
Einwohner. Es gibt zahlreiche Juden die den Namen Berel führen, und Wein danach
benannten. Außerdem gibt es einen kleinen Ort auf Haiti, so wie Farbe in Mexiko.
Diese Kenntnisse beziehen sich auf die Internetsuche bei Google.
9 Nach
der Christianisierung
9.1 Die
fränkischen Grafen von Assel
Um
873 taucht ein Graf Riedag (Winzenburger Nebenlinie) von
Assel auf, der Gründer des Klosters Lamspringe und Erbauer
der Winze(n)(l)burg. Seine Frau war eine Schwester des Grafes Immed, des Gründers
des Klosters Ringelheim.
Chronik Söhlde,
Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 7., Dorfgeschichte Burgdrof, Helmut
Meyer, 1946 Seite 13; Abschrift Heinz Dobbratz 1947
Ab
918 Die Sachsen stellen die Könige und Kaiser in
Deutschland.
Heinrich I (918-936),
Otto I (936-973),
Otto II (973-983),
Otto III
(983-1002),
Heinrich II
(1002-1024).
933
Der spätere Bischof Bernward wird in Burgdorf auf
der 984 genannte Hesleburg geboren.
984 Die sächsischen Fürsten treffen sich bei Eckehard
von Assel auf der Hesleburg, (Burg
Assel)
und kommen überein, die Rechte des jugendlichen Otto III gegen den Herzog
Heinrich den Zänker von Bayern zu verteidigen. Die Grafen von Assel waren ein
hoch angesehenes Geschlecht geworden. Hedwig von Assel verheiratete sich mit dem
Grafen Altmann von Oelsburg, dem letzten weltlichen Spross dieses gräflichen
Hauses. Denn der Sohn dieses Ehepaares wurde Abt von Fulda und dann Erzbischof
von Mainz. Die Tochter wurde Stifterin und erste Äbtissin des Klosters
Stederburg. Der älteste Sohn war Bernward, der berühmteste aller Bischöfe von
Hildesheim (983-1022). Graf Eckehards Schwager aber war Dietrich Pfalzgraf von
Sachsen und Graf in Ostfalen,
dessen Neffe Bischof Meinwerk von Paderborn.
Bischof Bernward erhielt, von Otto III, als Dank, für eine Grenzbefestigung
zwischen Oker und Aller die ....... Grafschaft über den Astfalagau. Heinrich II
bestätigte sie ihm feierlichst. Diese Verleihung ist der erste Anfang davon,
dass die Bischöfe von Hildesheim unsere weltlichen Landesherrn wurden. Alle Anfänge
sind klein. Bischof Bernward hat sicher seinen Heimatort Burgdorf ab und zu
besucht bzw. seine Verwandten auf der Pfalz Werla, wenn sie dort für einige
Zeit residierten.
Nachdem eine Wunderheilung eines Mädchens vor der Bernwardsgruft war Hildesheim
voll von Menschen. Man forschte Eltern und Freunde der Geheilten aus, als alles
klar war, strömten die Leute in den Dom, und dort im Heiligtum pries die große
Gemeinde den Gott, der solch Wunder getan.
Nach Bernward wurde die christliche Kultur weiter ausgebaut. Kirche für Kirche
wurde gebaut und ausgestattet.
Chronik Söhlde,
Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 9+10.
21.01.1013
brannte leider die Hildesheimer Domkirche und mit ihr viele Urkunden.
März 1013 Werla König Heinrich nimmt die Hildesheimer Kirche in seinen Schutz unter Angabe ihres Sprengels und verleiht ihr die freie Bischofswahl. Die zweite schriftliche Erwähnung gibt deshalb erst (1013 an. als Berlon nicht namentlich aufgeführt.).
9.2 Urkunden
von 1022 um 1150 erstellt.
- > Gefälscht!!
Akte 67, 69, 594, 606, 460
Am 01.11.1022 (Lfd.Nr. 67) und ....(in Netelogen decima, ...., in Berle decima, .... , …., in Lesse xi, ....
Aussteller
Bischof Bernward bezeugt, dass er zu Ehren des h. Michael außerhalb der
Stadtmauer ein Kloster gestiftet und dasselbe dotiert habe. Hildesheim 1022
November 01.
Auf Seite 65 unter vielen anderen Orten: ..., in
Lesse xi, ...., in Berle decima, .. Urkunde wurde ab 1150 – 1170 ausgestellt.
Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe (U.B. H.HI)
Herausgegeben von K. Janicke Erster Teil von 847 – 1221 n. Cr. Leipzig 1896
vom
03.11.1022 als (.... in Bereuelte viiiii, in Stemmon x, in
Lesse xi, in Thritithe xii, in Scellon xiii. ) an. Von Kaiser Heinrich II nimmt
das Kloster Michaelis und dessen Besitzungen in seinen Schutz.
Grone 1022 November 03.
(Gefälscht:
Anfang des 1200 Jahrhunderts)
1022 Kaiser (lfd. Nr. 69) Heinrich II nimmt das Kloster
Michaelis in seinen Schutz, verleiht ihm die Abts- und Vogtswahl und seinen
namentlichen aufgeführten Gütern die Immunität. Werla
1022.
....in Berlon decima, ...
11.1051 und 3.7.1057 wird Valen erwähnt. Heute unter der Flurbezeichnung Valthöfe bekannt. (südlich der 3 Teich - Kläranlage). 29.11.1200 bis + 21.03.1216 residierte Bischof Hartbert von Valem. Vielleicht wurde in seiner Amtszeit, die auf dieses Alter geschätzte Bereler Kirche errichtet?
03.07.1057
König Heinrich IV schenkt dem Bischof Hezilo die Grafschaft in sechs ostsächsischen
Gauen und verschiedenen Kirchspielen. ..., Northdüngen, Darlingen, Valen, Saltga,
Grethe, Mulbuse, ...
U.B.
H.HI von K. Janicke 1. Teil von 847 – 1221, Leipzig 1896 Nr. 96
15.08.1069
König Heinrich IV schenkt der Hildesheimer Kirche die Grafschaft in den Gauen
Valon und Hardegsen und bestätigt die früher gemachten
Schenkungen. ... in benefilum habuerunt in pagis
Valon et hardegsen situm cum sculdaciis, quos Saxones sculdidum vocant, ...
U.B. H.HI von K. Janicke 1. Teil von 847 – 1221,
Leipzig 1896 Nr. 114
9.3
Senator Dr. Engelke, Hannover 1924, Grafschaft am Ries?
Quelle: Grafschaftseinteilung
um 1100 Senator Dr. Engelke: Die Grafschaft Peine. In: Hannoversche Geschichtsblätter
27 Jahrgang 1924, Grafschaftseinteilung um 1100
Grafschaft am Ries ohne Fragezeichen würde bedeuten, dass alle gedanklichen Ansätze über das Alter des Ortes, das Ansehen von Berel und seiner Gerichtsstätte in dieser Epoche um 782 bedeutend größer als heute war.
Grafschaftseinteilung um 1100 (nach Engelke)
Um
1100 hatte sich das Bistum Hildesheim seinen Einfluss
immer weiter nach Osten ausgedehnt,
sie übernahmen das alte Königsgutes um die Burg Werla und Goslar. Der
Welfenherzog dehnte sein Gebiet ebenfalls nach Osten aus. Die alten
Stammeszusammenhänge gingen immer rascher dahin. Ein Rest mit karolingischen
Einschlag war das Herrschaftsgebiet der Grafen von Assel. Hedwig Kinder aus der
Ehe mit dem Grafen von Assel waren Sophie und Otto. Sophie wurde die Gemahlin
Rotmanns des Älteren von Himstedt. Sie starb am 25.03.1160. Ihre Söhne leisten
dem Bischof Adelog von Hildesheim gegenüber Verzicht auf ihr Erbe. Otto
heiratete Salome, die Schwester des Erzbischofs von Köln. Er hatte keine männlichen
Nachkommen.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite
10.
1153/1178 Berl(e) occidentale (XVIII) 2 b 1. Hufe Land von Reichsstift Gandersheim 1153/78
(LR Gandersheim Nr. 5) Berel Lkr. Wolfenbüttel Inhaltsverzeichnis: Seite 491:
9.4 Die
Grafen von Assel übergeben Besitz an Bischof Adelog
15.08.1186
Graf
Otto von Assel verzichtet, auf der Malstätte von Holle, zugunsten des
Bischof
Adelog (Altar der Jungfrau Maria in Hildesheim) auf die Güter von den
Lichtenbergen bis Mölme. Oedelum fiel an das
Kloster Loccum. Auch die Braunschweiger Herzöge erhoben Ansprüche, sie
bekamen den östlichen Teil. In
dieser Zeit entstand die Grenze zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Herzogtum
Braunschweig. Quelle:
HAZ, Aus der Heimat, Dröge, 6.01.1959 in Dorfchronik Groß-Himstedt Die Landwehr von Süden (beginnend im Bokern
(Westerlinde) geht über den Anger des Asselgrabens zum Vorholz
bei Nordassel) nach Norden durch die Ortschaft Klein Berel nördlich, und
bei der langen Landwehr im Waldgebiet des Bereler Rieses in Richtung West nach
Ost südlich des Dorfes Söhlde. Wo sie da weiter lang lief war lange Zeit ohne
Bedeutung bis die Kreideverarbeitung entdeckt wurde.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite
12.
.
1187
stirbt
Graf Otto von Assel. Der Besitz geht an Kirche in Hildesheim und Herzog
Heinrich.
Quelle: U.B. H.HI 1. Teil K. Janicke 847-1221 Nr. 450 Seite 436
Heinrich der Löwe übernahm die Burg mit den
dazugehörigen Ländereien und sonstigen Inventar. Obwohl die Witwe des letzten
Asseler Grafen Otto von Asle, die ganze Hinterlassenschaft ihres Mannes der
Hildesheimer Bischofskirche übergab, behauptete Heinrich die Burg und überließ
nur die Burgkirche mit ihren Anlagen und Landbesitz dem geistlichen Herrn. Die
Welfen zogen sich auf die Burg Lichtenberg zurück und überließen die Asleburg
Vögten zur Verwaltung. Der Zerfall war die Folge. Die Sage berichtet von örtlichen
Fehden, in deren Verlauf die Burg zerstört worden ist.
Dorfgeschichte Burgdrof, Helmut Meyer, 1946 Seite 13,14
9.5
Bisher erste Erwähnung der Ritter von Berle.
12.05.1188
Bischof
Adelog übereignet dem Kloster Riechenberg zwei ihm vom Ministerialen Nicolaus von Berle resignierte Hufen in Lesse und
tauscht mit ihm zwei Hufen in Astfeldt gegen eine in Bredelum.
Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe Herausgegeben von
K. Janiche Erster Teil. Laufende Urkundennummer 460 auf Seite 440. Abkürzung (HHi
1) Leipzig 1896 Original in Buchschrift in Göttingen (Diplom Appar. Nr.72)
Gedruckt Bode I, Seite 346 ) siehe Chronik über Ritter von Berle Ritter von
Berle 1
12.05.1188 wie oben
stehend. Lateinischer Textauszug:... quos Nycolaus de Berle ministerialis noster a nobis tene- bant, ...
Urkundenbuch
der Stadt Goslar bearbeitet von Georg Bode Teil 1 von 922 - 1250 Nr. 312
erschienen in Halle 1893
Abkürzung (StG 1) siehe Chronik über Ritter von Berle Q.:v.B. 2
1198
Nach dem Tode Kaiser Friedrichs wollte die Hohenstaufische Partei Philipps von Schwaben zum Kaiser machen. Dagegen stellte sich
die welfische Partei, die den Sohn Heinrichs des Löwen Otto als Gegenkaiser
aufstellte. Die Heere beider Fürsten standen sich bei der Burg Werla gegenüber.
Bruderzwist um das väterliche Erbe machte die Welfen ohnmächtig. Die Burg
Lichtenberg wird für die Hohenstaufen erobert. Nach der Ermordung Philipps von
Schwaben wurde Otto Kaiser. Ihm war schon auf der Paderborner Teilung der Brüder
die Asleburg zugefallen. Die Welfen hatte also auch Anspruch auf die Asselsche
Erbe erhoben und nicht vergebens.
Chronik
Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 12.
9.6
Bisher früheste Urkunde von der alten Gerichtsstätte im Ris.
1227
Bischof Siegfried übernimmt selbst die Grafschaft über das Bereler Ries.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 16
05.1229
Bischof
Konrad bekundet, dass das kl. Dorstadt von Gisebert, früheren Vogt in Goslar,
sieben Hufen in Dorstadt gekauft hat, welche dieser den Grafen Hermann und
Heinrich von Wohlenberg und diese wieder dem Bischof aufgelassen haben und
zwar Heinrich
in Ris, ....
Quelle: U.B. Stadt HI Teil 1 Nr. 269
“.... in loco, qui dicitur Ris,
....”
Quelle :
U.B. Stadt Goslar Teil 1. 922-1250 Nr. 498
Die Auflassung geschah
ebenfalls im Ries, bei den Verhandlungen des Bischofs mit
dem
Herzog von Braunschweig und Lüneburg, Edlen, Ministerialen und bischöflichen
Getreuen über den Landfrieden.
18.05.1232
Bischof Konrad überträgt den Kl. Dorstadt in Werle, den Probst Walther von
Alhard von Burgdorf gekauft
und dieser ihm resigniert hat. Rys 1232 Mai 18
Gedr.
Braunschweiger Anzeigen 1751 Stück 31S. 738 Asseburger U.B.I S. 112 Nr. 162
Original N.St. Archiv Hannover, Heiningen Nr. 12, U.B. Stadt HI Teil 1 Nr. 332
15.08.1235
tagte der Reichstag zu Erfurt unter Kaiser Friedrich II. Der Kaiser schuf das
Herzogtum Braunschweig.
15.08.1235
Der Bischof von Hildesheim erhielt die Kaiserliche Anerkennung, dass sein Bistum
von der Oberhoheit des benachbarten Herzogtums frei sei und dass die im Stifte
wohnenden Leute nur ihrem Bischof untertan seien. Der Grundstein für
Streitigkeiten ist gelegt. Braunschweigische Leute auf Hildesheimer Boden .... Für
unsere Gegend kein guter Tag. Chronik
Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 13
Vögte:
Es waren vom Domkapitel eingesetzte weltliche Beamte, die die Bauern und ihre Arbeit schützten sollten. Sie übten die
Gerichtsbarkeit aus. Die Vogtei wurde lange Zeit von großen mächtigen
weltlichen Grundherrn wahrgenommen. Diese
Vögte waren sich ihrer Macht bewusst und haben sie nicht immer im Sinne ihrer
geistlichen Auftraggeber benutzt. Ungerechte Schatzungen, ...
Das Domkapitel versuchte die Vögte wieder los zu werden und die
Vogteigewalt an sich zu bringen. An
die Wohldenberger musste es 240 Mark (für Söhlde)
zahlen. Danach übertrug
Bischof Siegfried ihm die Vogtei über Söhlde. Chronik
Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 15.
31.08.1238
Bischof
Konrad überträgt den Kl. Wöltingerode den halben Zehnten der
Domkirche in Rhene, den es von Laienhand (Friderikus Bok und Sohn) ... feacta est apud Ris in placito iiii kalendas
.... wahrscheinlich bei Förste!
U.B. Stadt HI Teil 1 Nr. 511 Original: N.St. Archiv
Hannover, Wöltingerode Nr. 13 Regest Bode
U.BI S. 534 Nr. 561
08.03.1240 u.a. als Bürge: .., Johannes de Berle, ... Q.:v.B.4 Nr. 555 Seite 271 (HHi II)
08.03.1240 wie vorstehend. Ausstellungsort Ris Q.: v.B.5 Nr. 573 (StG 1)
17.06.1240 u.a. als Bürge: ..., Johannes de Berlle, . Q.: v.B.6 Nr. 696 Seite 350/351 (HHi II)
1243-1246
Probst Hugo des Kreuzstiftes bekundet Beilegung eines Streites zwischen den
Scholaster Gerhard und den Knappen Dietrich
von Stenem wegen einer Hufe in Berel.
Original N.St. Archiv Hannover, Kreuzstift Nr. 67 Quelle U.B. H.HI Band 2
1221-1260 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1901 Nr. 696
Friedrich Barbarossa = Kaiser Rotbart
1243-1246
Probst
Hugo des Kreuzstiftes bekundet Verzicht des Heinrich mit Frau und
Kindern auf die zu einer Hufe in Berel gehörigen Gebäude.
Quelle
U.B. H.HI Band 2 1221-1260 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1901 Nr. 698
..........1249
u.a. als Zeuge: Henricus de Berle .. beim Grafen Heinrich von Wohldenberg.
Q.:
v.B.7 Nr. 82 Seite 44 (HHi
III) Urkundenbuch des Hochstiftes
Hildesheim und seiner Bischöfe v. Dr. Hoogeweg Dritter
Teil 1260 - 1310 Hannover 1903
um
.1250
u.a.: ..., in anniversario ( in Gedenken an) Johannes de Berle ...
Q.:v.B.8 Nr. 851 Seite
430/431 (HHi II)
als Zeuge: Arnold von Berle in Wernigerrode bei
einer Landübertragung an das Kloster Himmelpforten.
Q.:v.B.9
Nr. 959 Urkundenbuch des Hochstiftes Halberstadt und seiner Bischöfe
Teil 2 von Dr. Gustav Schmidt ab 1236 - 1303 Leipzig 1884 Abk. (HHal II)
Gedr. U.B. v. Himmelpforten Nr. 4
Drückende Not
und soziale Missstände im deutschen Reich nach 1250 waren ein Nährboden für
die Entstehung eines großen Sagenkreises. Krieg und Elend , zahllose soziale,
weltliche wie geistliche Missstände erinnerten das Volk an die einstige
Reichsherrlichkeit unter den Staufern.
Das Volksbüchlein
(1519) "Eine wahrhafftige historij von dem Kaiser Friederich der erst
seines namens, mit ainem langen roten bart, den die Wahlen (Italiener) nenten
Barbarossa", sprach erstmals von Friedrich I. als Sagenkaiser und setzt ihn
auch in den Berg hinein. Denn es heißt weiter: "... er sei noch lebendig
in einem holen perg, soll noch herwider kommen ... und sein schilt noch an den dürren
Paum hengken...".
1264-1268
Dechant und Kapitel des Kreuzstiftes bekunden die Bürgschaft Genannter, dass das Stift im Besitz der Güter in Berel durch
Heinrich Jordan und Bernhard nicht wieder werde belästigt werden.
... se habere in bonis Berle, licet in rei ....
Quelle U.B. H.HI Band 3 1260-1268 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1903 Nr. 698
Original Königliche St. Ar. Zu Hannover, Kreuzstift Nr. 110
9.7
Die Grafen von Wohldenberg verkaufen die Grafschaften im Salzgau und am Ris an
den Bischof
Um
1270
erwarb der Bischof Otto vom Bistum Hildesheim die „comecias ad Soltga (et ad Ris)“, die Grafschaften im Salzgau und am Ris
von den Grafen Wohldenberg. Über den Umfang der Grafschaft am Ries ist nichts
bekannt.
Quelle: http://www.wohldenberg.de/Burggeschichte.htm
1286
Marschall Konrad genehmigt den Tausch einer Hausstätte in Berel, welchen Abt
Ernst des Michaelisklosters mit Einwohnern in Söhlde
gemacht hat, unter der Bedingung der Entschädigung durch eine andere Hausstätte.
...
Ludolphus et Henricus cives de Soledhe de permutatione unis aree in Berle
vobiscum contalercent, ...
Quelle U.B. H.HI Band 3 1260-1268 v. Dr. H. Hoogeweg
Hannover 1903 Nr. 773
02.06.1307
Graf Burchard von Mansfeld überlässt dem Stifte sein Eigentum in Schwanebeck.
To den Rischen 1307 Juni 02.
Quelle: U.B. Halberstadt Nr. 1803 v. Dr. Gustav Schmidt 1304-1361 Leipzig 1887
21.10.1314 Dietrich von
Ampleben verkauft dem Dietrich von Berle zwei Hufen in Klein -
Berle.
u.a. aus dem Text: ...
Et quia ego Tidericus de
Ampeleve et ego Thidericus de Berle caremus propsies sigillis, quare sub domini
Johannis plebani in Lesse et sub sigillo Hugolde de Berle. Et ad hoc ego
Hugoldus de Berle i am dictus predictum fideiussor promitto cum predictus
prefato domino abbati vel suo successori, ...
Zwei
Siegel, das eine mit einem Weihrauchfass von + S. Plebani de Lesse, das andere
ist aufgeteilt und zeigt im unteren Felde drei 2:1 Rosen.
Q.:
v.B.13 Nr.247 Seite 129 Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe.
Herausgegeben von Dr. H. Hoogeweg Vierter
Teil 1310 - 1340 Hannover 1905 Original
Kgl. St. Ar.
Hannover Michaeliskloster Nr. 139
24.02.1316
Ritter Ludolf von Gadenstedt, genannt Bolthusberch, sein Bruder Johann und die Söhne ihres Bruders Konrad, Dietrich, Ludolf
und Johannes ertauschen von den Blasienstifte zu Braunschweig gegen einen Morgen
Landes zu Kl. Berle (in pravo campo in ocidentali parte ville Lutteken Berle( im
kleinen Felde Felde westlich des Dorfes Kl. Berel)., apud cymiterium in
occidentali parte ecclesie Nortasle“ (gegen eine Morgen) den Dietrich Richezen
zu Nord-Assel (Thidercus Rykecen de Nortasle) von ihnen hat. (beim Friedhof
westlich der Kirche Nordassel)
Quelle: U.B. Stadt Braunschweig Nr. 787 Seite 442, St.
Archiv. WF 7 Urk. 192.
07.04.1317
als Bürge: ..., Gerard van Berle, ... her Frederik Bokel, de riddere, ...
Q.
v.B.14 Nr. 422 Urkundenbuch der Stadt Goslar Teil 2 1251 - 1300
und der in und bei Goslar belegenen geistlichen Stiftungen von
Georg Bode Halle 1896
Gleiche Urkundensachverhalt .. Gherart ...
Q.:v.B.15 Nr. 423 UB
St. G. II
07.04.1317
Fredericus
Bokel, milites, (Ritter) ... ...Gherardus de Berle ...
Q.:
v.B.16 Nr. 424 UB St. G. II
Gerhard von Berle bekundet die von ihm vorgenommene
Auflassung eines Wiesenbleks bei dem Grafenteiche in dem Bodensteiner Holtze,
welcher dem Kloster Frankenberg gehört, an seinen Lehenherren, den Grafen
Johann von Woldenberg. Ek Gherart van Berle bekenne in deszeme breve, dat ek
hebbe upgelaten mineme heren, greven Jane van Wohlenberghe en wischeblec, dat
lit bi dem Grevendike, dede nu is des goffeshuses van Vrankenberche in deme
holte, dat dar hort to dem Bodenstene.
Des sint tughe: her
Borchert van Mandere, her Aschwin van Oldendorpe, her Vrederic Bokel, de riddere.
To erre vestinge desses dinges hebbe ek besegelet
dessen bref mit memme ingesegele. Dit is geschen na der bort goddes in dem
dritteghedesten hundersten jare unde in dem sezentwingtighesten jare, in sunte
Jacopesdage. Siegel ist verloren.
Q.:
v.B.17 Nr. 752 Urkundenbuch der Stadt Goslar Teil 3 von 1301 -
1335 von Georg Bode Halle 1900
1321
Güterverzeichnis des Michealiskosters, aufgestellt durch Abt Heinrich von
Wendhausen.
Quelle: U.B
des Hochstiftes HI Teil 4 Nr. 638 Seite 344 / 352
>> Seite 345 u.a....
Berle
minor iii mansos cum curia litonica et decimann super
villam et agris
per totum ......
>> Seite 348 u.a. ... In alio latere curia
sorores versus aquilonem unum magnum ortum
cum
domo et habent de von Doetzem in duedo, et prope unum alium ortum et
donum et habent de Bocke in feudo, de domo angulari v solides, .....
1323
In einer letztmalig lateinisch geschriebenen Urkunde übertragen die Grafen
Johann, Konrad und Ludolf von Wohldenberg dem Ritter Johann
von Saldern dem Älteren erblich 4 Hufen in Reppner, quos hbet Hinricus dictus
Stapel (die Heinrich Stapel bewirtschaftete, s. 1307, ½ Hufe in Lesse und ½
Hufe in Berel.
Quelle:
U.B. SA I, Nr. 307
1326
1 Wiesenbleck bim „Grevendik“ im Holz, das zu Bodenstein gehört, Land an
von Berel
(UB Goslar 3 Nr.
752 S. 508)
vor
.1331
Verzeichnis der Lehngüter des Michaelisklosters und der Erwerbungen des Abtes Heinrich von Wendthausen.
... Horem Spiringh i manssum, Fredericus de Berle
aream ibidem cum holtnut, Arnoldus ibidem iii mansos.
..
Q.: v.B.18 Nr. 1155 Seite 619/622 (HHi IV)
1331 Bischof Otto war tot. Der Frieden im Lande starb mit
ihm. Um den Bischofsstuhl
entbrannte
ein gewaltiger Streit. Das ganze Stift wurde mit Bann und Acht belegt. Nirgends
durfte Gottesdienst abgehalten werden, so blieb es volle 23 Jahre hindurch. Erst
1355 läuteten die Glocken wieder. Es war eine böse Zeit. Die katholische
Kirche war im Verfall. Sie gab nicht mehr ihr Bestes dem Volke. Anderes war ihr
viel wichtiger geworden. Das Baumaterial soll aus der „Tiefen Kuhle“ im
Bereler Ries stammen, die damals im Besitz des Bischofs war. Quelle: mündliche
Überlieferungen durch alte Bereler.
.1333
Lehnsregister des Abtes Konrad des Michaelisklosters,
Einnahme
- und Güterverzeichnis.
... in
minori berle ... Volksmund sprach von “Lüttjen Berel“
u.a.: ... Bertoldus, Wasmodus de Ghysen tres mansos
in Bultem, eosdem tres mansos fecit sibi confere Fredericus filius Gerhardi
milites de Berle. ...
... In minori Berle curia cum
tribus mansis et decima super villam, de quisbus tribus mansis supradictis datur
xxxvi solidi.
Q.:v.B.19 Nr. 1336 Seite 723/730 (HHi IV)
25.04.1335 Die Grafen
von Wohldenberg geben dem Konrad von Linde
den Rückkauf des Dorfes Bornum frei.
Q.:v.B.20
Nr. 1380 Seite 748/749 (HHi IV)
... vormer we
greve Heinrich van Wohldenberghe, her Gerhard von Berle riddere, Bertram Bokel
knecht (Knappe) bekennet in dissem breve, dat we hebbet ghelovet en truwen hern
Conrade von Lindele unde sinen erven, weret dat an dissen vorbescrevenen reden
jenich broke worde unde we darumme ghemenet worden, darna binnen verteyn nachten
scolde we to Bokeneum inriden unde nicht von dennen to komende, et en weren hern
Conradus von Linde eder siner erven wille. ...
Ritter Gerhard von Berel übereignet dem Kl. Dorstadt eine Hofstelle in Ohrum,
die von ihm zu Lehn geht und von der Nonne Adelheid Cogel gekauft worden ist.
Ego Gerhardus milites dictus de Berle recognosco et publice protestor in hiis
scriptis, quod domina Adelheydis sanctimonialis in Dorstadt. Siegel zeigt im
unteren Felde drei Kesselhaken nebeneinander.
Q.:v.B.21 Nr. 1399 Seite 758/759 (HHi IV)
..um..1338
Allerlei
Theilung:
Aus
dem Degedingebuche der Altstadt Braunschweig
Dideric van Beerle heft ghegheven Johannese, Ludeleves sone von Winhusen, xx lodege
mark. Des heft de sulve Johannes aftychte ghedan van deme stenhuse bi
sunte Mychele, dat sines vader wesen hadde, also dat he dar up nicht mer saken
en wel noch en schal. Disses sulven huses schullet Tideric vorebenomet unde Ode,
sin husvrowe, ere levedaghe bruken. Na erer beyder dodoe schal dat hus allen
uppe Tyleken unde Ludeken, Diderikes sone van Beerle vorsprocken, unde up andere
sine rechten erven.
Q.:v.B.22
Nr. 549 Seite 415 Zeile 21 -
24 Degedingbuch der Altstadt Urkundenbuch
der Stadt Braunschweig von Ludwig Hänselmann
und Heinrich Mack Berlin 1905
Teil 3 von 1321 - 1340
30.04.1340
Die von
Kniestedt übertragen der Kantorei des Moritzstiftes drei Hufen mit einer Hausstelle in
Bornum. ... milites Gerhardi de Berle soror ia am dictorum, ...
...
Et ego Gherhardus de Berle
miles nomine meo et uxoris mee et pueronem nostrum et ego Hildesbrandus de
Gittere nomine ....
Q.
v.B.23 Nr. 1524 Seite 840 -842 (HHi IV)
30.04.1340 als Bürge:
..., milites Gherharde de Berle, ... bei einem Grundstücksverzicht zu Bornum (Amt Seesen)
Q.: v.B.24 Nr. 111 UB St. G. Teil 4 von 1336-1365 Georg Bode, Halle
08.05.1342 Die Grafen
von Wohldenberg übereignen dem Moritzstift eine Hufe bei und einen Hof in Bornum
im Anhang dazu u.a.: Am demselben Tage verbürgen
sich für die Verkäufer mit Verpflichtung zum Einlager in Bockenem Ritter
Gerhard von Berel und die Knappen Bertramm und Kurd Bokel, Brüder, und
Friedrich von Berel,
Q.:v.B.26 Nr. 53 Seite 35/36 Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und
seiner Bischöfe. Von Dr. H. Hoogeweg Fünfter Teil 1341 - 1370 Hannover 1907
Original in der Beverinischen Bibliothek zu Hildesheim
Moritzstift Nr. 174 ( heute Dombibliothek)
.....1344
Verzeichnis neu in Hildesheim aufgenommener Bürger: u.a.: Olrik van Berle
Q.:
v.B.27 Nr. 404 UB St. G. Teil 4 Halle 1905
22.05.1344
Graf Heinrich von Regenstein verkauft an Bischof Albrecht und das Stift
Schlanstedt? Und Vern-Neinstedt nebst,
der Grafschaft 1344 Mai 22
..... to den Rischen unde to Eylekesdorf, ....
Quelle: U.B. Halberstadt Nr. 2367 v. Dr. Gustav Schmidt
1304-1361 Leipzig 1887
9.8
Ritter Gerhard von Berle
berichtet über einen Kampf
09.01.1345 Ritter
Gerhard von Berle legt über die Gefangennahme Hilmars von Steinberg und über seinen eigenen Anteil an dem Kampfe als
bischöflicher Bannerträger Zeugnis ab.
Ek her Gherd van Berle riddere bekenne in desseme breve under meinem
ingheseghele, dat ek dar mede was, do her Hilmere van deme Stenberge wart
gehvangen, dar mek mines heren banner van Hildesem wart bevolen unde anderen
minen kumpanen, de se mit mek scolden hebben bewaret. Do de alle van mek
vluchtich worden unde allene mit der bannere blef, holde de do lest ik selven de
bannere ut dem kokere unde warp se van mek; heft se jenich man in dem worpe to
sek ghenomen, dar ne weyt ek nicht warheyt af, went ek ensach to der tyd, eder
mit steken afghewunnen. Disse bref is ghegeven na goddes bord du sent unde
drehundert jar in dem vif unde vertegesten jare des sondages na twelften.
Das Siegel ist verloren gegangen.
Q.:
v.B.28 Nr. 944 UB St. Hi Teil 1 Nach dem Original im Stadtarchiv
Hildesheim. (n.1385); Siegel vom Pergamentstreifen verloren. Das Pergament ist
vielfach abgeschabt.
21.12.1349 Die von
Gadenstedt bekunden die Übereignung von Gütern in Groß - Berel durch Genannte an das Kl. Derneburg.
..., dat Hasseke Bruninghis van Solde unde Bernd Brandes van Solde hebbet van os
gheledeghet unde vryghekoft jumbermer vor eghen to hebbende sestehalven morghen
up dem velde to Groten Berle unde enen hof in demselven dorpe unde ene holtnut,
de to demselven gude hord. ...
Q.:v.B.31Quelle: Ur. B. H.HI 5 Teil 1341-1370 Nr.
193 Seite 351-352
........1350
Heinrich, Pfarrer zu St. Michael in Braunschweig, an den Rat: bittet, die Bürger
Ludeke van Berle und Berthold Aschemann zur Zahlung
eines Zinses an ihn anzuhalten. ... informetis Ludeke de Berle et ...
Q.:v.B.32 Nr. 62 Urkundenbuch der Stadt Hildesheim von Dr.
Richard Doebner Teil 2 von 1341 -
1400 Hildesheim 1886
1352-1383
Graf Gerhard von Woldenberg ersucht Friedrich von Berle und Steppo von Mahner um ihre Vermittlung beim Rate in Goslar
zwecks Erlangung einer Schuldsumme.
.....
Greve Gherd van
Woldenberghe. Unsen ghuden willen tovoren. Frederik van Berle unde Steppe van
Mander, we claghet gik unde dot gik witlik, dat de rat der stat Goslere os
vorbeholt tu mark gheldes, de se os ...
Q.:v.B.35 Nr. 146
UB Stadt Goslar Teil 5 von Georg Bode und Dr. U. Hölscher Berlin 1922 von 1366
– 1400
27.11.1356
Gertrud und Jutta, Schwestern, Liten de Kl. Lamspringe, bekunden, dass das
Kloster die von ihnen beanspruchten drei Lathufen in Woltwiesche bis zur endgültigen
Feststellung des Eigentümers ihnen übertragen hat.
u.a. ... To eyner betughinghe dusser rede hebbe we
dussen bref beseghelet laten mit Vrederikes
inghseghele van Berle. Und eh Vrederic van Berle hebbe dor bede dusser lude min
ingheseghele gehengt to dussem breve.
B.:v.B.36 Ur. B. H.HI Teil 5 1341 –1370 v. Dr. H.
Hoogeweg, Hannover 1907 Nr. 673 Seite 402-403
9.9
„so sollen wir eben arm
werden von dem Gute“ ...
......1356
Quelltext in lateinischer Schrift mit mittelhochdeutscher Sprache.
We Chese un tuete tuste un unse Kindere de sek ten
to dren hoven to wohnsitz har godes des dostes van Lamespahe bekener dar us dat
dost de leve un sunste stacer dar we dar god Ledeghen un in unse were nennen
also bestecken dar sek dar dost bevraghen ma... von ome ed anders gemende
rechres in deme gude boze wel dar no dar dost ed anders gemend dat god vassen un
an sprecken dat sailler sevs evn vermelpares voze weren lasen so
schulle we on am werden van deme gode ..oz des pzo unsere Kemeraden to
Lamespghe weme dar god deme doste ad anden Luden me rechte to 8 Hedeler von de
deme stolze we dat mit willen laten.
Wane we unse pemghe dar vr...ghe nommen bedden. Hedde we berere rech den anders
gemend to deme gode dat so deme ve mit willen laten un von dost tide dar an
verdeg fredmghen.
To evner bereghmghe dusser rede hebbe we dessen bref besagheken laten mr
Vrederikos mgheseghele van berle hebbe .. Un ek Vrederik van berle hebbe an bede
dussen Lude min mgheseghele gehengt to dissen breye. Na goddes bend
druteynhundert jar m de meseg un vefreshessen hare to sente kavermen daghe.
Übersetzter Text in hochdeutscher Sprache. 2.
Version
Wir (schießen) und fürchten uns und unsere Kinder, die sich zehn von drei
Hufen zu Wohnsitz haben gutes des Drostes von Lamespringe, bekennen das uns der
Drost der lebt und sonst starre, dass wir das gute Leben und in unseren werten
Namen also bestecken da sich der Drost (beraken?) macht von oben es anders
gemeind, rechnet in dem Gute besser weil danach der Drost es anders gemeint dass
gute (vassen) und ein Versprechen dass soll er selbst bekannt werden und wahren
lassen so sollen wir eben arm werden von dem Gute von des (pzo) unsere Kameraden
zu Lamspringe waren das gute dem Droste und anderen Leuten mir Rechte zu geben
von der dem Stolze wir dass mit Willen lassen. Wenn wir unsere (Pemghe) davon
genommen haben. Hätten wir bessere Rechte als
anders gemeint zu dem Gute dass so dem von mir, und
mit Willen lassen und vom Drost Zeit da an (.......)
Von einer (...........) dieser Rede haben wir diesen Brief besiegeln
lassen mit Vrederik Siegel von Berel Und ich Vrederik von Berel habe an beide
seine Leute mein Siegel gehängt zu diesem Brief. Nach Gottes Leben 1300 sagen
wir meinen Segen und ............ lassen
zu senden bessere Tage.
Q.:v.B.37
Nr. 128 Lamspringe Nieders. Hauptstaatsarchiv Hannover
Der mittlere
Teil ist das Siegel des Vrederik von Berel
10.02.1357
Abt Hermann und der Konvent des Michaelisklosters verkaufen dem Bertramm Bock,
Rektor des Mathäusaltars in der Andreaskirche und Testamentvollstrecker des
Kanonikers Albert, den Zehnten in Klein Berel zu angegebenen Stiftungen. ... Nos
die gracia hartmannus ablas totosque conventus monaterii sancti Michealis
presentibus recognoscinus, quod discreto vivo domino Bartrammo Bok rectori
sancti Mathei in
ecclesia sancti Andree ultimi executori testamente
magistri Alberti quondam ...., … quod dominus Bartrammus Bok rektor alteraris
sancti Mathei in ecclesia sancti rectoria successores de decima in minori Berle
cum omnibus suis ….
Quelle: Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 696 Seite 402
v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907
10.02.1357
Priester Bertramm Bock verpflichtet sich, dem Michaeliskloster eine Abgabe von dem ihm verkauften Zehnten in Klein-Berel zu
zahlen. Ego Bertrammus Bok rector altaris sacti Mathei in ecclesia beati Andree
Hildesnsemsis executor testamenti magistri Alberti quondam einsdem ecclesie
sancti Andree consonici presentibus recgnosco, quod de decima in minori Berle
michi meisque in dicti altaris sancti Mathei rectoria .....
Original im N.St. Archiv
Hannover, Michaeliskloster Nr. 204. Siegel ist verloren. Quelle:
Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 699 Seite 426 v.
Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907
10.02.1357
Abt Hermann des Michaelisklosters bekundet, dass dem Rektor des Altars d. hl. Mathäus in der Andreaskirche außer den drei an
die Klöster und Kirchen zu verteilenden drei Mark noch eine Mark aus dem
Zehnten in Klein-Berel zusteht.
Original im N.St. Archiv zu Hannover, Domstift
Hildesheim Nr. 1154 Quelle:
Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 700 Seite 426 v.
Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907
09.04.1360 wird
Fridericus de Berle mit 7,5 Hufen in Hosterte belehnt.
Gandersheimer Lehnbuch ?
S. 946 214
Chronik Berel,
Ewald Bock, 1976, Seite 6
1360 wird Olric Scrader mit 1 Hufe in Nort Assel durch die Äbtissin Luitgard von Gandersheim belehnt (Quelle: St. Arch. WF 2 Alt 10549) 13.12.1431 belehnt die Äbtissin Agnes den Ludeke Scrader mit einer halben Hufe in Nortasle (St. Arch. WF VII BHs 12 S.14). 01.11.1432 heißt es: Ludeke Scrader "up dem Nortdasler velde (Quelle: St. Arch. WF VII B HS 12 S4). Die oder ein Nachfahre Ludeke Scrader taucht ab. 25.07.1440 in Berel auf. 1540 wohnt auf dem heutigen Grundstück von Richard Michalek in Berel, ein Erich Schradern samt seinen Vettern, der einen wüsten Hof besitzt und 7,5 Morgen Land in Klein Berel besitzt. Die Nordasseler Schrader Linie ist bis 1720 mit Christopf Schrader benennbar. Danach folgen die Familie Löhr, Strube und Meyer und 1948 wieder Georg Strube auf Ass Nr. 8. Hinter dem Dorfe 6. (Quelle Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 28)
26.02.1363 Burchard
und Johann von Salder verschreiben dem Thileke von Berel eine Rente aus sieben Vogthufen in Reppner und stellen Bürgen.
... an seven voghethoven in deme dorpe to Repenerde also, alse we se had
hebbet, hebbe we dissem thins ghelaten
unde in de were ghesated Thyleken van Berle unde sinen erven unde deme richte
den, de dissen bref heft i der hebbet mit Thileken unde siner erven willen, ...
Thileke wird noch mehrfach erwähnt.
Quelle:
Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 1018 Seite 650/652 v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1907
Original N.St. Archiv zu Hannover, Domstift
Hildesheim Nr. 861 Die sechs Siegel wenig beschädigt.
03.09.1367 Herzog Magnus fand irgendwie einen Grund, um seinen
Hildesheimischen Nachbarn
den Krieg ins Land zu tragen. Der Erzbischof von Magdeburg und der Bischof von
Halberstadt waren auf seiner Seite. Sie fielen in des Bischofs Land ein. Bei der
Lage der Heerstraßen müssten sie auch bei uns vorbei gekommen sein. Berel war
damals noch im Bistum Hildesheim. Ein Flüchtling warnte den Bischof und bei der
Schlacht bei Dinklar 03.09.1367 siegte Gerhard von Hildesheim. Seine Feinde
wurden getötet, gefangen oder mussten flüchten. Viele kamen noch in den
Sumpfniederungen der Fuhse um. Dieser heimtückische Überfall hatte den
Bischof von Hildesheim zu der Erkenntnis gebracht, dass die Ostgrenze seines
Stiftes nicht gesichert genug sei. Er beschloss, sie mit Befestigungsanlagen zu
versehen. An einer steinernen Brücke war der Platz, der durch Sumpf und Wasser
der Fuhse zu sichern war gefunden. Der Bischof veranlasste 1683 den Bau der Burg
Steinbrück aus heimatlichem Felsgestein. Die Burg Steinbrück wurde 1391 gebaut
und viele Jahrzehnte danach noch erweitert. Von
den 13.000 Mark Lösegeld mag wohl ein Teil davon mit verwandt worden sein.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 17
19.02.1370 Die
von Kniestedt verkaufen dem Bischof Gerhard und dem Stifte ihre Besitzungen in
Salzgitter.
als Bürge: ... Unde vortmer we Frederik van Berle
unde Godeverd van dem Werdere bekannet ...
Q.:v.B.39 Original im
N.St. Archiv zu Hannover, Domstift Hildesheim Nr. 901. Die fünf Siegel sind beschädigt.
Quelle:
Ur. B. H.HI Band 5 Nr. 1323 Seite 866 / 867
v. Dr. H. Hoogeweg Hannover
1907
11.11.1371
als Zeuge u.a.: Friedrich von Berle ...
ohne
Jahr und Tag (1373)
Friedrich van Berle und Steppo von Mahner wenden sich an die Gilde der Knochenhauer mit dem Ersuchen, auf den
Rat einzuwirken, dass er ihnen in der Vienenburg und wegen anderen Schadens
gerecht werde.
Q.:v.B.40 Nr. 46 Seite 25 (HHi VI) Hannover
1911 von 1370 - 1398 Urkundenbuch
Hildesheim und seiner
Bischöfe.
Von Dr. H. Hoogeweg
Q.:v.B.43 v.B.43 Nr. 252 UB St. G.
Teil 5
Das
Siegel ist entzwei.
20.05.1375
Als Zeuge u.a.: Frederik van Berle ...
21.01.1378
Das Michaeliskloster überlässt den Richtern Henning von Wallmoden und
Burchard von Steinberg genannt Güter mit Zins und Leuten auf vier Jahre.
... to
Solde
unde to Berle unde de lude, de dar to den tyns plaghet to gehvende. ....
Q.: v.B.44 Nr. 189 Seite 100/101 (HHi VI)
Quelle:
Ur. B. H.HI Band 6 Nr. 302 Seite 205
v. Dr. H. Hoogeweg Hannover 1911 ??
28.07.1382 Hans von
Berle, für sich und seinen Bruder Gerhard, verträgt sich mit Goslar über alle Irrungen und verpflichtet sich, fünf
Mann mit Spießen zuzuführen.
Ek
Hans van Berle bekenne ... ... unde Gherde minen brodere, deme god gnedich si,
... O.P.D.
Auf der Rückseite sit das runde gut erhaltene Siegel
aufgedruckt. Schild, im unteren Teile 3 Kesselhaken.
Dies Siegel ist 1922 abgefallen und durch Auftreten zerstört worden.
Q.:v.B.45 Nr. 485 UB St. G. Teil 5
25.10.1382 Johannes de
Berle in Lenede (Lewe) mit 7,5
Hufen, 1 Hufe in
Hobgj. mairoi Engelsen , 1 Hufe in Wrescheorde (Wressingerode) 1 Hufe Alt
Gandersheim (Oldegandersem) und 5 Hufe in Mehlum (Maldum) und Hochstedt (Hosterte)
durch Abtissin Lutgard VIII mausis lt. Gandersheimer Lehnbuch
N. St. Archiv WF
VII B Hs 12, folie 38 S. 946 214 Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6
ohne
Jahr und Tag (1383)
Graf Gerhard von Woldenberg ersucht Friederich von Berel und Steppo von Mahner, ihm gegen Goslar behilflich zu
sein.
Unsen guden willen tovoren, Frederik van Berle unde Steppe van Mander, we
claghet gik unde dot gik witlik, dat de rat der stat to Goslere os vorbeholt tu
mark gheldes, der se os pflichtich to ghevende sint ...
Q.:v.B.46
Nr. 541 UB St. G. Teil 5
9.10 1386
beginnt ein 34 Jahre dauernder Krieg
Räuberischer Überfall
13.01.1386 Der Rat zu
Braunschweig verpflichtet sich, Cord von Berle, Heneke van Terwen,
Bürgern zu Hildesheim, schuldige 60 Braunschweigische Mark von Heinrich Bock`s
wegen halb zu Ostern und halb zu Michaelis desselben Jahres zu bezahlen.
Q.:v.B.51 Nr. 624 UB St. Hi Teil 2
Nach
gleichzeitiger, durchstrichener Abschrift im zweiten Copialbuche fol. 57 im
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Bede: Bitte
um eine Steuer: Der Bischof musste wenn er in Geldnot war das Domkapitel bitten
(der in Frage kommende Landstand) ihm eine Steuer zu bewilligen.
Auch
der Herzog von Braunschweig erhob Bede in seinem Lande. Nicht bloß im
Herzogtume. Auch seine im Hildesheimischen wohnenden Leute mussten ihre Beiträge
zahlen. Unerbittlich war der Herzog, hart in der Einziehung auch der Bede außerhalb
der Grenzen. Das traf die
Braunschweigischen Leute diesseits der Grenze um so härter, weil auch der
Bischof auch von ihnen Steuern verlangte. Klagen über Klagen wurden laut. Der
Bischof wurde beim Herzog vorstellig. Alles half nicht. Letztes Mittel war der
Krieg. Des Bischofs Ritter fielen ins Braunschweigische ein, plünderten dort
und holten so wieder, was unrecht eingezogen war.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 18
Hier beginnt ein Krieg des Braunschweiger (Jan von Salder) und Hildesheimer Rates (v. Berle) mit ihren jeweiligen Verbündeten um den Kothof Heinrich Bock. Am Ende geht es nicht mehr um die 60 Braunschweigische Mark. Die Bereler Adligen siedeln sich in Hildesheim teils auch in Braunschweig an. Der in Hildesheim zeitweise einflussreiche Adlige Cord von Berle verliert seinen Gefolgschaft im Rat. Die Wende: Der Hildesheimer Rat schaltet einen Juden als Geldeintreiber ein. Das geht soweit das von der Gefangenschaft des von Berle berichtet wird. Der Krieg um Geld und Einfluss dauert bis 1420 . Die von Berle verlieren den 34 Jahre dauernden Krieg und damit ihre Einnahmequellen gegen die von Salder und gehen in Hildesheim und Braunschweig in Bedeutungslosigkeit unter.
Die
Urkunden über die von Berle spielen sich in den beiden Nachbarstädten ab und
deshalb hier nicht mehr vollzählig aufgeführt.
(Vollständige Darstellung in Chronik über Ritter von Berle.)
Um
1390 Verzeichnis der Hildesheimer Lehen des Marschalls Hans von Schwicheldt
... to Berle twe hove Landes unde driddehalven hoff.
Quelle:
Ur. B. H.HI Band 6 Nr. 1005 Seite 662 v.
Dr. H. Hoogeweg Hannover 1911
Von 1391-1393 wurde mit heimatlichen Gestein an der Burg Steinbrück gebaut, die Grundlage für das Gut und den Ort Steinbrück wurde. (Dem Bischof von Hildesheim gehörte auch die Tiefe Kuhle (liegt 2008 ca. 100 m von der westlichen Waldkante entfernt oben auf dem Berg) im Bereler Ries, hier ließ er Baumaterial für die Burg her holen. Quelle: Chronik Groß Himstedt, Friedrich Nehrenberg, Seite..
13.03.1390
Hans von Berle bekennt, dass er Herrn Hans von Swichelte 30 löt.
Braunschweigische Mark schuldig geworden ist, wofür
er ihm für 3 Jahre versetzt hat 7,5 Hufen auf dem Felde und 5 Höfe im Dorfe zu
Levede. Es werden die Bestimmungen für den Wiederkauf angegeben. Mit dem Siegel
des Ausstellers. 1390, den sondages to mydvasten.
Kop.
I, S.26
Quelle: Regesten der Original Urkunden des (ehemals
Gräfl. V. Schwicheldt´schen) Gut und Familienarchivs Schloss Söder. Teil I
1273-1499 Seite 6 Anlage 14, Wilhelm Hagemann Hildesheim 1965.
Nach
1395 verpfändet
das Michealiskoster Hildesheim an die Brüder Volkeningke den „Zehnten“
in Klein Berle im Lichtenbergischen, im Dorfe und im Felde mit allem was da war,
mit Frucht, Recht und Zubehör.
Quelle:
Hochstift HI Band II Nr. 1360; (Bereler Chronik)
06.01.-
06.03.1396 Der
Hildesheimer Rat an einen Herzog von Braunschweig und Lüneburg:
rechtfertigt sein Verfahren in der Fehde Jans von Saldern mit dem Bürger Cord
v. Berle
... Alse her Jan van Saldere an juk scrift, dat we enen weder one verdedingen
gheheten Cord von Berle, sy juwen gnaden witlik, her Jan de hadde to
schuldegende Corde van Berle sy juwen gnaden witlik, her Jan de hadde to
schuldegende Corde van Berle unsen medeborger unde Cord
verbod sik, vor uns her Jane van Saldere to donde, wes
hein rechte plichtig were, unde se quemen dar umme samed vor uns unde her
Jan ne wolde do van Corde nicht nemen,
des wy gesecht dat recht were, unde ward Cordes vigend ....
Q.:v.B.59 Nr. 846 UB St. Hi Teil 2
Ebendaher fol. 29`.
11.08.1396
Der Rat an Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg:
erwidert auf Jans
von Saldern Antwort an den Herzog, er tue dem Rat kein Unrecht und habe oft vor
dem Rate sein Recht von dem Bürger Cord von Berle nicht erlangen können. Jan
habe seinen Schiedsspruch wegen dessen Geldforderung an Cord nicht annehmen
wollen und Cord sich nie zu einer Tagfahrt mit Jenem bereit erklärt, sondern
auf dem Rechte bestanden.
Q.:v.B.60 Nr. 895
UB St. Hi Teil 2
Der Hildesheimer Rat „weist“ den Juden Keneke an eine Klage gegen Cord von Berle zu starten. „Geldeintreibung“
16.02.1397 Der Rat an
den Juden Keneke: weist ihn über die Anbringung von Klagen gegen
Bürger an.
An Keneken
den joden.
Keneke. Alse du uns ghescreven hefst umme Corde van
Beyrle unde sinen sone unde andere unse medeborghere unde joden, de mit uns
wonhaftich sin, ar is wol ...
Q.:v.B.67 Nr. 926
UB St. Hi Teil 2
......1397 Der Rat an
Herzog Friedrich von Braunschweig: antwortet auf Anschuldigungen dortiger
Juden und besonders Kenekes gegen Cord von Berle und genannte Juden in
Hildesheim.
...
Cord van Berle ...
Q.: v.B.70 Nr. 995 UB St. Hi Teil 2
...1397 “to Asle, unde Asle, to Linde unde Linde, to Berle, to Lesse.”
UB
Stadt HI Bd. II Nr. 1002, Chronik Nordassel, Kurt Hasselbrink, Seite 12
9.11
1403 Cord von Berle ist gefangen.
16.02.1403
Der Hildesheimer Rat an Ernst Bock: bittet um Auslieferung von Härmig an den Bürger
Bernd Groper und Freilassung des Bürgers Cord von Berle.
An hern Ernst Bocke.
... umme
Corde van Beyrle unsen borger, dat gi den los hedden gheven, dar gi uns antworte umme screven
hebbet, dat gi vor uns sin ghewest und hebben gheclaghet
over Hanse van Beyrle, dat de gik dat juwe endraghen hedde unde we dene
vor
duve anegrepen hebben, her Ernst, wol dat gi dat scrivet, dat we on vor
duve anegrepen hebben dar do
gi uns unrechte an. Ok alse gi scriven, dat we van ome
nemen dat unse weme wi wolden deme worde dat sin unde gik ne moste dat
juwe
nicht werden. ... unde uns
Corde van Beyrle los gheven ...
Q.: v.B.85 Nr. 68 UB St. Hi Teil 3
Nach Handschrift. Die Altstadt betr. n. 62 im Stadtarchiv zu Hildesheim fol. 24`. Anno MCCCCII
Diesem
unerquicklichen Zustande wurde
1407
durch einen
Vergleich ein Ende gemacht. Beide Landesobrigkeiten einigten sich dahin, dass
jeder Meier seine Bede dem Landesherrn entrichten sollte, in dessen Lande er
Wohnsitz hatte.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite
18
27.06.1406 werden die Schäden aufgeführt, welche die Bischöflichen den herzoglichen Untertanen zugefügt hatten. So waren z.B. 26 Einwohnern aus "Bettern" (Bettrum) 1 Pferd, 118 Kühe, 36 Schweine, 740 Schafe, 2 Seiten Speck, dazu Fleisch und Hausrat genommen worden. .... Die von Cramm und von Bortfeld, die auf Schloss Oelber saßen, hatten herzoglichen Untertanen in Lesse, Söhlde, Woltwiesche, Reppner und Burgdorf deren Holz und Holzberechtigung im westlichen Ausläufern der Lichtenberge, den Bokern, genommen und abhauen lassen. Drei Burgdorfern waren durch Burchard und Bodo von Cramm Kühe weggenommen und ihnen erst nach Zahlung einer hohen Pfandsumme zurückgegeben worden. ..... Quelle: Sudendorf X S.120 u. S. 132. Die Zwistigkeiten der Großen wurden auf dem Rücken der Bauern ausgetragen. (Bauernopfer), die ja der feindlichen Willkür schutzlos preisgegeben waren. Quelle: Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 138
1408
schlossen
der Erzbischof von Magdeburg, die Bischöfe von Hildesheim und
Halberstadt
mit den Welfen einen Landfrieden. Es wurden Grundsätze über Führung von
Fehden und über Hegung des Landgerichts aufgestellt. U.a. Unverletzlichkeit der
Kirchen, Kirchhöfe und was darauf und drinnen ist, ausgenommen jedoch
Kriegsleute und Kriegsgeräte, den Geistlichen und Pilgern.
Sicher sollten auch sein Pflug und Egge, Düngerwagen und Erntewagen,
nebst Pferden und Arbeitern, Kaufleuten und Fuhrleuten, Bergwerk und Weidewerk,
die Arbeiter im Kornfeld und Wiese, im Weinberg und Hopfenberg.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite
18
1413-1420 Bedeliste
(Bittenliste) Danach gehörten folgende Orte dem „dat richte to lechtenberghe“
Barbecke, Barum, Berel, Broistedt, Bruchmachtersen, Burgdorf, Calbrecht, Cramme,
Engelnstedt, Nordassel, Ober- und Niederfreden (Lichtenberg), Hallendorf,
Hohenassel, Reppner, Woltwiesche. Später wurde das Amt in zwei Goe aufgeteilt,
Berel kam zum Lesser Goe. Stdt. Arch. Br. B I 2 Bd. II Bl. 218. aus Chronik Nordassel,
Kurt Hasselbring, vor 1984, Seite 9
9.12
1420 Der Kampf ist zu Ende. Hans von Berle ist tot.
26.08.1420
Der
Hildesheimer Rath an Claus von Ahlden, Amtmann auf dem Calenberge: bittet um
Nachricht über die Verhandlungen der Herzöge zu Braunschweig mit seien
bisherigen Feinden.
Im Anhang ... fol.83 an Burchard von Cramme in der obigen Sache Busses
Schraders und wegen Auslieferung ihrer Leibzucht an die Witwe Hans von Berle, dd
Q.: v. B. 102 Nr.
935 UB St. Hi Teil 3
26.11.1433 Nach einer Urkunde der von Saldern hatte der Rat der
Stadt Hildesheim bei Luttrum
eine Landwehr, die von Hildebrand von Salder unter anderen am 26.11.1433 bei
Nacht zerstört worden war.
(Band II
1485); Chronik Nettlingen Dr. Fr. Spanuth, Not- und Kriegszeiten, Seite 9.
(Die Nettlinger Landwehr war jünger).
25.07.1440 Ludeke Scrader in Berle wird von der Äbtissin Agnes erneut belehnt. (Quelle St. Arch. WF VII B Hs 12 S. 20); Chronik von Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 28.
03.01.1448 Bischof Magnus zu Hildesheim bekundet, dass seine lieben
Getreuen die v. Schwichelt, des Stiftes
Marschalke, vor ihm gewesen und vorgebracht haben, dass sie im Besitz des
Zehnten zu Vaaldem und der Steinhufe, belegen im Gericht zu Lichtenberg, bedrängt
und gefährdet wurden. Der Bischof als Lehnsherr dieser Güter versichert sie
seines lehnherrlichen Beistandes und Schutzes. 1448 des midwekens neist na des
hilgen Nigen Jares dage. Gedruckt, Vogell,
Quelle:
Urkunde Nr. 140 Schwichelt
Quelle: Regesten der Original
Urkunden des (ehemals Gräfl. V. Schwicheldt´scehn) Gut und Familienarchivs
Schloß Söder. Teil I 1273-1499 Wilhelm Hagemann Hildesheim 1965.
1459
wieder einmal ist die Pest im Stifte Hildesheim. Es mussten deswegen in allen
Kirchen wöchentlich drei Bettage gehalten werden und Messen
gelesen werden. Man fastete an bestimmten Tagen bei Wasser und Brot. Man stellte
Bittzüge mit bloßen Füssen und berennenden Wachskerzen an.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 22
Freibauer und Höriger
9.13
Der wirtschaftlichen Untergang derer von Berle. Es geht nur noch um
Feuerung ihres Herdes.
02.01.1464
Der Bürger Cord von Berle und Metteke, seine Ehefrau, bekennen, dass sie
von den Schwestern und
Einwohnerinnen des Johannishauses auf der Dammbrücke vor
der Stadt 16. v. h. Gulden empfangen haben, welche vor langer Zeit für
die Feuerung ( to behoff der ghemeynen vuringe under deme schorsteyne des upgenanten huses) bestimmt waren, und verpflichten sich, den Insassen jährlich
ein zu Hildesheim gangbares Lübisches Pfund Zins zu bezahlen, unter Verpfändung
ihres Hauses und Hofes auf den Kleinen Steinen zwischen den Häusern Hans
Hotfilters und Heinrich Snarmekers. Z.
Heinrich Plettenberch, Canonikus des
Johannisstiftes im Damme, und Magister Hermann Darenberch, Pfarrer zu S.
Johannis.
Nach
dem Original im Staatsarchiv zu Hannover. (Godehardikloster zu Hildesheim n.
196) mit den Siegeln Johann und Cord
Bringmanns am Pergamentstreifen
Q.: v.B.
125 Nr. 480 UB St. Hi Teil 7
9.14 Berel
wird zum Spielball der Machtinteressen
1474-1483 Bartold von
Gadenstidde hatte Lehnsland in Nordassel und „in ludken Berle de
molen“
St. Arch. WF II Hs S.9 aus Chronik Nordassel, Kurt Hasselbrink, Seite 19
1477 Ausgaben des Bürgermeister
Lützke und Hinrik Galle bei der Tagfahrt zu Berle.
De borgermester Lützke unde Hinrik Galle mit den denren (Dienern) vordan up
deme dage to Berle 13 s. 4d. – (Schilling und Denare)
Seite 688 UB. Stadt Hildesheim
Band 7 (Register über Ausgaben) 1451-1480 UB Stadt HI Band 8 1481-1597 nichts
von Berle,
1480
Gandersheimer Lehen nach Berle Breydemann 6 Morgen Land S. 946 214
Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6.
Zusatz: Der gleiche Landbesitz ist bis 1622 (auf Ass Nr. 59) eingetragen.
1480
Heimann
1 Kothof. Harenberg, Historica exclesiae Gandersheimensis S. 946 214
Chronik Berel, Ewald Bock, 1976, Seite 6
26.07.1490 belehnt Herzog Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg Ludolf von Salder mit 1,5 Nutzzungen im Riese und dem Wolfswinkel daselbst. Quelle: UB Sa II Nr. 1840 Quelle: Chronik Nordassel, 1984, Kurt Hasselbring, Seite 138
18.11.1492
brach eine Fehde zwischen dem Herzog und der Stadt Braunschweig aus, da war die
alte Gerichtsstätte im Ries Schauplatz zweier
Vermittlungsversuche des Bischofs von Hildesheim.
13.02.1493 Die Landesfürsten wollten die Macht der großen Städte (Hanse) brechen. In der Schlacht bei Bleckenstedt kämpften Hildesheimer und Braunschweiger Bürger sowie die Landbevölkerung gegen Herzog Heinrich den Älteren. Die Hildesheimer kamen gerade noch rechtzeitig über Peine mit Proviant und Munition herangezogen. Der Herzog hatte die Straßen unpassierbar gemacht, so mussten der Wagenzug nach Süden ausweichen, wenn sie ihr Ziel erreichen wollten. Der Herzog war schon von Wolfenbüttel her unterwegs. Die Braunschweiger Bürger kamen den Hildesheimer zu Hilfe. Der Herzog verlor die Schlacht. Stolzen Hauptes kehrten die Sieger mit 200 Gefangenen und 16 mit Munition und Proviant beladenen Wagen in Braunschweig ein. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22; Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139
02.03.1493 Zweite Vermittlungsversuch im Bereler Ries. Außer dem zum Gefolge des Bischofs gehörenden Caitelherren und Stiftsgenossen waren die Herzöge mit ihren Verbündeten und die Deputierten der Städte Braunschweig und Hildesheim erschienen. Brandis schreibt darüber: "Sunavend am avende Reminiscere rede wie to dage at dat Riß. Unse weddepart hertoge Hinrik hadde bei sick hertogen Johan unde Magnus, vader und sone" mit Gefolge. "Myn gnedige Here von Hildensem war de middeler, de den dag gemaket hadde. De hertogen leit seggen, wi scholden de veide afdon. Ick antworde, de hertogen scholde uns de straten upton na Brunswyk." (Quelle: Haenselmann S. 126; Pribatsch S. 51; UB sa II Nr. 1868; Chronik Nordassel, 1984 , Kurt Hasselbring, Seite 159. Von einer Entgegnung des Herzogs, ob er gewillt war, die Straßen nach Braunschweig aufzutun, die Straßensperren zwischen beiden Nachbarstädten aufzuheben und so zur Beendigung der "veide", der Fehde, beizutragen, hören wir bei Brandis nichts. Wie wir wissen, schlug der Vermittelungsversuch des Bischofs fehl. Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139+159
24.03.1493
Woltwiesche und Barbecke werden von den Hildesheimern angesteckt. Die Höfe der
Kirche werden mit 450 Gulden gebranntschatzt. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite
22
10.04.1493 (Meddewekens in de Paschen) Mittwoch nach Ostern) zogen sie zusammen mit den Einwohnern mehrerer Dörfer, darunter auch "Assel"? mit etwa 50 Wagen it "vitalie sammt den bussen" (Wagen mit Lebensmitteln und mit den Feldschlangen) nach "Brunswyk". In der Nacht vom Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139
14./15.04.1493
zogen die Hildesheimer auf Lesse zu. Früh morgens um 4 Uhr wurde bei strömenden
Regen gestürmt. Die Hildesheimer
verloren 2 Mann, während 8 Lesser fielen und 43 gefangen genommen wurden. Außer
reicher Beute nehmen die Hildesheimer 10 Bockbüchsen und 30 andere Schusswaffen
mit heim. Um ein Uhr mittags waren sie
wieder zu Hause. (Berel liegt genau auf dem Rückweg!) "alse de klocke to einem
was namiddage", also gegen 13 Uhr nach Hildesheim zurück, und zwar mit
erbeuteten "bussen"+) etlichem Vieh und 63 Gefangenen. Dabei verloren sei einen
Kriegsknecht, ein anderer wurde verwundet, die Feinde aber hatten "by" 8 Tote zu
beklagen.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite
22,
Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche
und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139
04.06.1494 wurde die Fehde durch einen Vergleich beendet.. Die Stadt Braunschweig huldigte dem Herzog, nachdem sie in den Verhandlungen erreicht hatten, das sie im Besitz der alten Privilegien und Freiheiten sowie der Ämter Vechelde und Asseburg blieb. Quelle: Geschichte des Dorfes Nordassel sowie der Kirche und des Schlosses Burgdorf Nordassel 1984, Kurt Hasselbring, Seite 139
1507 Im Closter Corvey wurden die "Annalen" des Tacitus wiederentdeckt.
9.15
Die Hildesheimer Stiftsfehde
1519
–1523 entstand ein fürchterlicher Krieg zwischen dem
Bischof von Hildesheim und den
Herzog
von Braunschweig, die Verwüstungen war wohl größer als im 30 jährigen Krieg.
Der Kriegsanlass war, dass der Bischof Johann IV von Hildesheim damit begann,
die an Adelige des Landes seit langer Zeit verpfändeten Stiftsburgen – zuerst
den Lauenstein am Ith, den Burkhard von Salder inne hatte, gegen den Willen der
Inhaber wieder einzulösen, da schlossen sich die meisten Stiftsjunker zu einem
Bündnis gegen ihren Herrn, den Bischof, zusammen und fanden Bundesgenossen an
Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig, dem grimmigen Gegner Luthers, dem Herzog
Erich I. von Calenberg, und dem Bischof Franz von Minden. So kämpften auf bischöflicher
Seite u.a. die Stadt Hildesheim und
der Lüneburger Herzog. 70 Jahre später gab es noch Klagen in diesem
Zusammenhang und ein durch die Braunschweiger Herzöge beauftragter Herr
Johannes Krabbe (1553- 1616) zeichnete nur die Verluste des Herzogs in die Karte
ein. Die Karte ist seitenverkehrt. Der Ries und das Asselholz sind als markanter
Punkt nach dem Weg nach Wolfenbüttel zu sehen. Die Wege der Heerscharen sind
eingezeichnet. Im Ries waren dies wohl viele, denn andere Holzungen sind nicht
so stark hervorgehoben.
9.15.1
Tod und Elend für die Menschen in den Dörfern
1518
sagte Burchard von Salder dem Bischof den Krieg an. Er überfiel Lafferde,
steckte daselbst etliche Fimmen Korn an, die den Geistlichen
in Hildesheim gehörten und ließ Dingelbe und Schellerten verbrennen.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22
Palmsonntag
1519
zog der Bischof mit seinen Truppen und Geschützen nach Petershagen vor Minden. Der Bischof von Minden war ein Verwandter des
Herzogs. Am Karfreitag wurde die Burg erstürmt.
Chronik Söhlde,
Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22
1519
wird vom Hildesheimer Rat der Soldateska schriftlich das Recht auf Plünderung
bestätigt. Davon zeugt folgende Vereinbarung:
„Wir, der Rah der Stadt Hildesheimb bekennen offenbar für jedermannichen,
denen dieser Brief vorkommt, ... dass wir allen Edlen und Unedlen, den Reisigen
zu Pferde und den Landsknechten zu Fuß so sie auf unsere Stadt zu kommen
gesinnet, gönnen und gestatten wollen, freie Räuberei zu thun, wie und
welchermaßen sie das thun können und vermögen. Dazu wollen wir den Reisigen
zu Hülfe kommen mit Heu und Haber; doch auch, was sie von den Leuten fangen und
in unsere Stadt in Verwahrung bringen, so sollen sie der Schatzung zwei Theil
und wir den dritten nehmen. Ao do 1519 in den Fasten“. Aus Kirchen und Klöstern
solle man nichts nehmen, es sei denn mit „Consens der Obristen“, auch nicht
ohne Erlaubnis im Feindesland brennen. Frauen und Jungfrauen sollten nicht
„verhöhnet, beraubt oder überwältigt“ werden. Rossmann 91 f.
1519 bald danach fielen die
Braunschweiger und Calenberger ins Stift mit den Gerichten Peine
und Steinbrück ein. Wo sie hinkamen steckten sie die Dörfer in Brand. auch gar
unbarmherzig gehandelt und viel schöner Dörfer daselbst geplündert, verheeret
und verbrannt und hat man deren Örter etliche Tage nichts anderes als Rauch und
Dampf gesehen und ein fast klägliches Zetergerschrei gehöret.“
Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.
Ein Vortrab an die 400 Mann stark erreichte Hoheneggelsen. Es kam zum
Gefecht. Die Braunschweiger verloren 20 Tote und viele Pferde.
Chronik Söhlde,
Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22
Juni
1519
Die Schlacht von Soltau gewann der Bischof und sein Verbündeter Welfe Herzog Heinrich von Lüneburg. Der Hildesheimische aufständische
Adel verlor viele seiner tapfersten Ritter. >> Treulosigkeit schlägt den
eigenen Herrn. Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite
22. Hier wurden marschierende Truppen überfallen und besiegt.
Ende
Mai 1519 ereilte die Gegend um Steinbrück und Peine wieder
das gleiche Geschick. Am Himmelfahrtstag
konnte man von Hildesheim aus dort elf Dörfer brennen sehen. Bald darauf ging
Hoheneggelsen in Flammen auf. Als nach der für die bischöflichen Partei
siegreichen Schlacht bei Soltau die Unterlegenen bei dem Kaiser Karl V. auf dem
Reichstag zu Worms 1521 also ungefähr zu gleicher Zeit, als Luther dort vor
Kaiser und Reich stand, - die Reichsacht über den Bischof und seine Anhänger
erwirkt und mit Vollstreckung der Acht beauftragt waren, entbrannte der Krieg
mit neuer, unerhörter Heftigkeit. Nach und nach brachten die Gegner das ganze
Stiftsgebiet in ihre Gewalt. Nach der Eroberung des südlichen Teils wurde die
nur schwach besetzte Feste Steinbrück gestürmt. Die Truppen lagerten in
Lafferde. Peine konnte nicht eingenommen werden.
Chronik Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und
Kriegszeiten, Seite 10.
1519
Carl von Spanien wurde zum Deutschen Kaiser gewählt. Der Bischof und sein hoher
Verbündeter hatten ihrer Stimme für den König von
Frankreich gegeben, dem Feinde Carls. Das mussten sie büßen.
Chronik Söhlde,
Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23
22.10.1519
schreibt Herzog Heinrich von Lüneburg: Das Schloss Steinbrück sei noch nicht genommen, nur das Vorschloss sei geplündert. Auch
vor Bockenem habe der Feind einige Stürme verloren.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23
Ende
Oktober 1519
Herzog Heinz von Wolfenbüttel liegt im Feldlager zu Himstedt. Er steht mit seinen Truppen im Feindesland und lässt plündern
und verheeren. Chronik
Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22
30.10.1519
bittet er die königlichen Commissarien, eiligst 12.000 Gulden nach Frankfurt
oder Leipzig zu senden, damit das Kriegsvolk gelohnt
werden könne; er habe jetzt über 900 Reisige und an die 11.000 Fußknechte zu
unterhalten und stände doch im Kriege um des Kaisers willen.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 22
Dazu eine Klage von Bischof Johann: dath Heinrich von
Reden wonhaftig tor Steinbrugge, de unserem Capitel tokome und uns dorch
underworpen, up unser fryen straten pawellyker hyllichkeit commissarien, de wy
gelaten, nedderwopen, dath ore genommen und gefenglik tor Steinbrugge gefoirth.
Als wy zodene unchrystlike dath als byllig strafen wollen, hebben one gemelten
Furste (gemeint ist Herzog Heinz) das verdedynghe, hülpe und bussen, knechte
und bussenschutten up de Steinbrugge geschickt und do recht vor one geboden.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23
1520
finden hauptsächlich Verhandlungen statt.
1521
Matthei abends wollte der Bischof
die Burg Peine entlasten wollte, zog er mit einer Streitmacht aus, in der sich außer reisigen
Knechten, Bürger und Bauern befanden. Um 11 Uhr folgten 500 Bürger mit ihrer
„Wagenburg“
nach Rossmann 185 „wohl 500 Wagen, ¼ Meile in der Runde“
Reiten und Rauben
Bis vor das Gehölz “das Riesen genannt“,
vermutlich das Bereler Ries. Dort rasteten sie und zogen dann brennend und plündernd
weiter bis Reppner. In Barbecke stürmten sie den „Thurm“. „Da ward also
das Gericht Lichtenberg ganz ausgebrannt vnd zogen die von Heindesheimb mit
vielem Vieh und Gefangenen nach Haus“
Quelle: Lüntzel IV 12.
Hier ist also die Rede davon das
Bauern und Bürger ihre Pflicht zur „Landfolge“ genüge tun mussten.
Landfolge war Kriegsdienst.
Der Braunschweiger Dechant Oldecop
berichtet darüber “besterkeden sich met velen buren ut den lechtenbergischen
unde Wulffenbüttlesche gerichten“
Euling I 64
9.15.2 Kampf um die Burg Steinbrück
Matthäi
1520 Steinbrück und Peine waren die nächstgelegenen
Burgen. In Steinbrück saß der stiftsche
Junker Hans Barner, ein ganz seinem Bischofe ergebener Herr. Auf ihn hatte der
Herzog eine ganz besondere Wut. Die folgende Erzählung der Eroberung der
Steinbrück geben wir wörtlich, wie sie Asche von Heimburg und Letzner sie überliefert
haben.
Nach Steinbrück kamen die von Braunschweig mit ihrer
Wagenburg 5.000 Mann stark und lagerten sich zu Groß Lafferde. Das war auf
einem Sonnabend am Tage Matthäi 1520 Folgenden
Tages war Alarm geschlagen, das Haus zu stürmen, und stunden die von
Braunschweig in die andere Stunde in der Ordnung. Doch verblieb den Tag der
Sturm. Als am nächstfolgenden Montage zeitig frühe, als die Nacht das Vorwerk
so faste vor der Burg gelegen, eingenommen, steckten sie das Krankenhaus
(Krughaus) an. Der Dampf und Rauch schlug alle auf die Steinbrück, darin das
Schloss in Dampf und Rauch gestanden, dass sie nicht sehen konnten, was die
darunter machten. Unterdessen brachten die Fürsten zwei große Stücke Geschütze
auf des Vorwerkes Hof nahe an die Pforte. Daselbst war ein Schiessloch in der
Mauer; das machten sie bald so groß, dass sie daselbst hineinkamen und erwürgten
alles, was ihnen vorkam. Sie reichten wohl die Hüte aus den Fenstern und
begehrten sich zu ergeben; aber das war zu spät. Die Fürsten waren auf Hans
Barner, der das Haus innehatte, der Uslarschen Niederlage wegen sehr verbittert;
so waren auch die Knechte sehr ergrimmt; denn ihrer über 30 waren vor dem Hause
erschossen, davon 20 zu Groß Lafferde begraben waren. Das Haus war nicht nach
Notdurft besetzt, und war nur etliche wenig Bauernvolk darauf. Die blieben
zusammen auf ein Gemach, die steinerne Kammer genannt, und wurden daselbst
umgebracht; dazu dann sonderlich ein einspänniger Knecht von Uslar, Stamme
genannt, Herzog Heinrich treulich geholfen, und meint man, dieser Stamme oder
Herzog Heinrich selber habe Hans Barner, den sie mit seinen Knechten im
Pferdestall angetroffen, erstochen. (Einer von Oberg kam davon, welchen Herzog
Erich vor den Knechten mit genauer Not beschützen konnte. Der Koch mit zween
Jungen wurde in der Küche umgebracht, nackend ausgezogen, auf die Richtbank
gelegt und mit Salz bestreut. Im Brauhause sind umgekommen der Braumeister und
der Bäcker. Auf dem Boden sind ihrer zwei tot geblieben. Einer war auf des
Hauptmann Gemach gekommen, um dieweil man ihm nach geeilet, ist er aus dem
Fenster aufs Dach gekrochen, doch endlich herunter in den Graben gefallen und
war der Hoffnung, davon zu schwimmen. Etliche Knechte aber von den Feinden draußen
riefen ihm zu, wenn er ihnen geben wollte was er bei sich hätte, so wollten sie
ihm davon helfen, welches er eingewilliget. Darauf ihm einer einen langen Spieß
zugehalten und damit raus gezogen; a la man aber bei ihm nichts als fünf
Groschen gefunden, hat man ihn rein ausgeplündert und wieder hineingestoßen,
und der eine legte an und schoss ihn durchs Haupt und also tot im Graben liegen
blieben. Als die des Braunschweiger Bürger vernommen, wollten sie den, der den
Schuss getan, wieder umgebracht haben; aber er entkam ihnen und lief davon). Wie
der erste Rumor vorüber war ließen die Fürsten auf der Burg umschlagen und
ausrufen, ob noch jemand am Leben wäre und sich versteckt hätte, der sollte
hervorkommen; dem wollten die Fürsten das Leben schenken; also kamen noch zwei
Bauersleute (von der Steinkammer, so unter den Toten gelegen) und ein
Schaumburgischer Edelmann, Bodo vom Ohrem (Ohm) genannt, hervor (war auf einer
Kammer auf das Verdeck eines Bettes gekommen und daselbst stille bis an den
dritten Tag gelegen, dass der Feind zwei Nächte unter ihm auf dem Bette
geschlafen und doch von ihm nichts vermerkt hatte; endlich aber hat ihn der
Hunger genötigt und herunter getrieben und ist begnadigt worden. Derselbe ....
ein alter Mann und lebte noch über 50 Jahre, ist 1571 allererst verstorben, und
so lange er lebte wusste er, wie es zu Steinbrück zugegangen, ordentlich zu erzählen)
und sein gleichwohl nur 37 aus dem Hause umgekommen, daraus zu sehen, dass das
Haus nicht nach Notdurft ist besetzt gewesen. Hans Barner hat man zu Hildesheim
ein Epitaphium an die Thumbkirche gesetzt mit folgender Inschrift:
In tusend fünfhundert und twintich Jahr,
Montag nach
Mauritii, schach openbar
Der Storm vor der
Steinbrück, was groß
Dar was Hans
Barner in Mariendienst bleven tod.“
Die Ortschaften Groß- und Kleinlafferde, Lengede und
die im Amte Steinbrück belegenen mussten nun den Welfenherzog Erbhuldigung
leisten.
Während der zweiten Belagerung Peines durch Herzog
Heinrich und Herzog Erich machten die Hildesheimer einen Beutezug ins
Braunschweiger Land. Tausend Mann stark zogen Knechte, Bürger Bauern vorauf und
fielen ins Amt Lichtenberg ein. Einige Stunden später zogen ihnen die Bürger
mit ihrer Wagenburg nach. Vor dem Bereler Riese ruhten sie eine Stunde. Als der
Tag anbrach, meldeten sie durch einen Schuss dem Vortrabe ihre Anwesenheit. Dann
ging das Plündern und Brennen los. Schloss Lichtenberg sah den roten Hahn, Der
Turm zu Barbecke wurde gestürmt. An die 33 Dörfer bis dicht vor Wolfenbüttel
wurden ausgebrannt, 12.000 Stück Vieh wurden mitgenommen. Viele Gefangene
ebenfalls. Diese wurden heftig geschatzt, auch etliche auf Räder gelegt, weil
sie auf kaiserlicher freier Strasse sich viel gesündigt hätten.
Wie seine Gegner schon in Brüssel dem Kaiser ihren
Besuch gemacht hatten, so besuchte Bischof Johann ihn in Cöln. Er erhielt
Bescheid dass auf dem am 06.01.1521 zu eröffnenden Reichstage zu Worms der
Hildesheimer Streit solle beigelegt werden. In der Tat: die streitenden Parteien
erhielten Vorladungen auf diesen Termin und an diesem Ort.
Für den Bischof war es schwer nach Worms zu kommen.
Der Landgraf von Hessen verbot ihm das Reiten durch sein Land, und hinter Hessen
haust in Städten und Dörfern die Pest; es musste jeder Ort in weitem Bogen
umritten werden. Erst lange nach dem 06.01.1521 kam er in Worms an; seine Gegner
noch viel später. In der Klageschrift Bischof Johanns findet sich unter vielen
Anderen auch etwas von Söhlde. Brandschatzgeld, so wäre mal vereinbart, sollte
in Ruhe stehen. Trotzdem hätte Herzog Heinrich der Jüngere seinen Untertan
Heinrich von Reden, der in Braunschweig wohnte, ohne Wissen und Einwilligung des
Bischofs und seines Capitels solch Geld verwilligt und während der Bischof in Cöln
sich aufgehalten hatte, die armen Leute beraubt, etliche gefangen fortgeführt
und ihnen das Gelübde abgenommen dass sie Brandschatzgeld wollten bezahlen.
Herzog Heinrich wusste darauf zu antworten. Er
erwiderte, Heinrich von Reden habe ganz und gar richtig gehandelt. Er habe sein
Geld von Reden zurückerhalten, wenn der dann in Söhlde eingefallen sei und
habe sich dort Geld geholt, so sei er, der Herzog, daran nicht im Geringsten
Schuld. Damit war der Fall Söhlde erledigt.
Lange zog sich die Angelegenheit hin. Der Ergebnis
war, dass der Bischof in Acht und Aberacht getan wurde, und der Wolfenbütteler
und der Calenberger Herzog, die wurden mit der Vollziehung derselben beauftragt.
Am 21.09.1521 lag der Herzog Heinz wieder vor Burg
Steinbrück. Er ließ sie mit einem Walle umgeben. Am nächsten Tage erfolgte
ein Scheinangriff, um die Besatzung zu ermüden. In der darauf folgenden Nacht
wurde das Vorwerk erobert.
Gegeben in unserem Feldlager zu Steinbrück: so ist
ein Erlass des Herzogs an die Pächter von Ruthe unterzeichnet. Die waren zu ihm
übergegangen, und er verspricht ihnen seinen Schutz. Auch ein Schreiben an
seinen Rat Curt von Veltheim dacirt“ aus unserem Veltlager vor Steinbrugge
Montages nach Mauritii Anno 1521 (23.11.) Zwei Tage später schrieben die Herzöge
aus demselben Feldlager an Herzog Georg von Sachsen, dass sie mit dem Sohne des
nach Frankreich verzogenen Herzogs von Lüneburg zu gütlicher Handlung bereit
seien. Tags vorher hatte Veit von Drastorf an Herzog Georg berichtet, Koldingen
und Steinbrück seinen erobert. Die Herzöge lägen jetzt, als man sage, 20.000
Mann stark vor Peine. Auch die Bürger von Braunschweig seien mit ganzer Macht,
eigenem Geschütz und eigener Wagenburg den Herzögen zur Hülfe geeilt und ständen
mit eigenem Feldlager vor Peine.
Im Jahre 1522 geht es dem Bischofe von Hildesheim und
seinen Parteigängern immer schlimmer. Chronik
Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 23 - 25.
9.15.3
1522
stecken Verräter Berel und Himstedt
in Brand;
Bischof steckt auf dem Rückzug Dörfer in Brand
(Klein Berel und die Valthöfe (Valem) gab es 1540 nicht mehr)
Das Ambt Lichtenberg nach seiner Zerstörung durch
die Hildesheimer 1518-1523. Johannes Krabbe hatte alten Leute befragen lassen
und die Karte 1591 gezeichnet. Die
Lage von Valem (Valthöfe), Gr. Berll, L Berll (Lütjen Berel) und den Riss
(Ries) ist nicht maßstabsgemäß. Die Karte von den Zerstörungen der
Braunschweiger wurde nicht gezeichnet.
Quelle:
Niedersachsen in alten Karten; Heiko Leerhoff ; Wachholtz Verlag; Seite 52
08.04.1522
zogen 3000 Soldaten des Bischofs wieder durch unsere
Orte, diesmal gegen Lichtenberg
auf der damals viel Korn lag. Aus Rache für Steinbrück sollte die Burg
genommen werden. „um Lechtenberg zu stigen vnd dat gantze Richte zu plündern
vnd zu barn“. Sie konnten den Zaun, der die Burg umgab, und eine Brücke
verbrennen, mussten dann aber den Braunschweigern weichen und mit 40 Mann
Verlust zogen wieder ab. Chronik
Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930, Seite 25 Die umliegenden Dörfer sollten erst in Flammen aufgehen, wenn die Burg
eingenommen und die Eroberer auf dem Rückweg nach Hildesheim seien. Der Plan wäre
gelungen wenn nicht „de Vorreder (Verräter) Berel unde Hymstede“
bereits in Brand gesteckt hätten, als die Hildesheimer am Burggraben und an der
Brücke vor der Burg angekommen waren. Beide Dörfer hätten lichterloh
gebrannt. Daraufhin sei in allen Dörfern Sturm geläutet und „de buren
begeven sek met twen hupen int velt“
Euling I 97; Rossmann 955.
Nach dem Abbrennen einiger Dörfer (welche Dörfer??) musste die
Streitmacht voll Zorn und Unmut wieder abziehen.
Auf der Karte von Johannes Krabbe sind beide Berel
nicht in Flammen gezeichnet. Ob hierbei beide Berel brannten, ist durch die
Karte von Krabbe auch nicht geklärt. Es ist aber das letzte Mal, dass Klein
Berel nachweislich existierte und wahrscheinlich auch nicht wieder aufgebaut
wurde. (1548 ist der Ort als Wüstung im Erb- und Scheffelschatzregister zu
Lichtenberg angegeben). (Lüntzel 1521 / 1851)
Herbst
1522 Herzog Heinrich lagerte bei Grasdorf und zog dann
nach Lafferde. Es setzten Waffenstillstands- verhandlungen zuerst in Garmissen
und nach einigen weiteren Raubzügen in Hoheneggelsen ein. In Quedlinburg wurde
am
Chronik
Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.
13.05.1523 in Abwesenheit des außer Landes gezogenen Bischofs
Johann der unselige Krieg
durch einen Vertrag beendet. Dem Bischof blieb nur das kleine Stift. Berel,
Burgdorf, Nordassel, Lesse u.s.w. kamen nach Braunschweig. Das Verhältnis des
Bischofs zu seinen östlichen Nachbarn blieb auch nach dem Friedenschluss
gespannt. Von „friedlichen Zeiten“ konnte nicht die Rede sein.
Chronik
Nettlingen, Dr. Fr. Spanuth, Not – und Kriegszeiten, Seite 10.
22.05.1523
wurde in Hoheneggelsen bei der oberen Kirche morgens um 9 Uhr die Gefangenen ausgetauscht und die Friedensurkunden
ausgewechselt. Bischof Johann zog sich aus dem öffentlichen Leben ganz zurück;
er verzog nach Ratzeburg. 13 Ämter musste das Stift Hildesheim an die
Braunschweiger abgeben. Selbst die kühnsten Wünsche früherer
Herzöge wurden übertroffen. Beim Stift blieben Marienburg, Steuerwald
und Peine.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930,
Seite 26
Obwohl die Herzöge die Schlachten verloren
9.16
Umbrüche Teil 2
Die Hildesheimer
Stiftsfehde von Rudolf Bembenneck
Der
Hildesheimer Bischof Johann wollte die an niedere Adelige verpfändeten
Burgen und Plätze zurückgewinnen und kündigte deshalb die Pfandschaft auf.
Dagegen lehnte sich eine Vielzahl von Stiftsjunkern
unter der Führung des Burchard
von Salder auf und holten sich bei dem Welfenherzog Heinrich von
Braunschweig-Wolfenbüttel und Erich von Calenberg und dem Bischof Franz von Minden Verstärkung. Im Verlaufe dieser
Kämpfe wurden „gar viele schöne Dörfer und Städte geplündert, verheeret
und verbrannt“.
Der Hildesheimer siegte militärisch unterlag aber politisch
nachdem vorher der Kaiser sogar die Reichsacht über ihn verhängt hatte. Nach
dem Friedensvertrag verblieb ihm nur noch das kleine Stift d.h. die Ämter
Marienburg, Steuerwald (mit Nettlingen), Peine und die Dompropstei Algermissen.
Das übrige Stiftsland (daher der Name Stiftskrieg) darunter die Ämter Steinbrück
und Wohldenberg kamen an Braunschweig und an Calenberg und somit auch Berel.